Smiris Welt
Komischer Tag: Zum ersten Mal ist es richtig, richtig warm, ich bin der Temperatur angemessen angezogen, komme gut mit meiner Arbeit voran und eigentlich ist alles super. Also bei mir so.
Meine Wohnung ist immer noch aufgeräumt, mein Leben geht seinen Gang, ich sehe fantastisch aus, meine Klamotten passen mir, ich bin gesund wie ein
Pferd, und keiner nervt mich.
Aber in meiner Umwelt krängt so Einiges, Leute sind müde und genervt und krank und überfordert. Und mich nimmt das irgendwie mit, wenn es überall klirrt und scheppert.
Außerdem ist heute abend erstes Mal Ehrenamtskurs, meine Mitfahrgelegenheit hat mir abgesagt, weil ihre Tochter wegen irgendwas mit Not-OP in Krankenhaus mußte und sie sich nun um ihren Enkel kümmern muß (*klirr*).
Liebes Internet, an dieser Stelle bitte mal Daumen drücken für die unbekannte Tochter eine unbekannten Mitfahrgelegenheit, ich glaube, die Familie kann es brauchen!!!
Naja, jetzt muß ich selbsttätig quer durchs Land gurken, bin eine Stunde zu früh da (wenn alles klappt und ich den Bus nicht verpasse) und habe alles in allem genausoviel Anfahrtszeit wie Kurs, nämlich zwei Stunden. Und dann komm ich erst gegen zehn wieder heim. Meh.
Außerdem meldet sich Echo nicht, der mir außer einer Antwort auch noch Geld schuldet, und zwar so viel, daß ich nicht einfach sagen kann, ach, weißt Du, paßt schon. Sondern sagen muß, Du Affe, meld Dich, überweis mir mein Geld, ich brauch das.
Und alleine, daß ich mich deswegen melden muß, das nervt mich maßlos. Eigentlich gehört es doch zum normalen Umgang, a) Geld zu verleihen und b) geliehenes Geld zurückzuzahlen, oder?!
Wieso muß ich also meinem Kram hinterherrennen?
Und auf meine zweite Nachricht noch keinerlei Antwort whatsoever.
Ich werde allerdings nicht locker lassen, ich brauche das Geld, ich brauche nämlich auf Dauer einen fahrbaren Untersatz, um zu meinem Ehrenamtskurs zu kommen, ohne auf anderer Leuts Auto angewiesen zu sein. Und der bezahlt sich leider nicht von alleine.
Also, Echo, solltest Du das hier lesen: Bitte überweisen. Und zwar bald, ich habe nämlich vor, nicht lockerzulassen und solange zu nerven, bis ich das Geld habe. Hrmpf.
Naja, und deswegen halt so meh.
Zum Abschluß mein GuteLauneGarant der letzten drei Tage, mit dem ich jedem Menschen in meinem Umfeld massiv auf die Nerven gehe...und vielleicht ist es deswegen auch einfach nur meh und gar nicht wirklich schlimm.
Vorhang auf für
Spaghatta Nadle!
smiri - 7. Apr, 14:38
Gestern Pothead-Konzert. Natürlich den Miszter getroffen, nach dem Konzert gemeinsam in die Bar. Und geredet. Und geredet. Und geredet. Zum ersten Mal seit der Trennung vor fünf Jahren.
Wir sind uns im Kern immer noch so nahe, er bleibt meine große Liebe und ich eine seiner Lieben.
Zum Abschied in den Arm genommen, im Wissen: mehr wird da nicht, mehr darf und soll und will auch gar nicht da sein, außer: fest in den Arm nehmen, richtig fest und die Herzen aneinanderdrücken.
Hat gut getan. Und wehgetan. Aber hauptsächlich gut.
smiri - 28. Mär, 16:17
December 31 – Core Story. What central story is at the core of you, and how do you share it with the world? (Bonus: Consider your reflections from this month. Look through them to discover a thread you may not have noticed until today.)
Meine zentrale Geschichte ist meine Suche.
Nachzulesen hier, nachzufühlen im Gespräch mit mir.
Der Rest wird sich zeigen.
Willkommen, 2011.
smiri - 11. Jan, 15:17
Liebes Internet,
ich wünsche Dir von Herzen frohe Weihnachten und schöne Tage zwischen den Jahren, die nicht mehr altes und noch nicht neues Jahr sind und immer ein bißchen neben der Zeit laufen.
Mögest Du wenig Familienstreß haben und dafür umso mehr gutes Essen, guten Wein und eine gute Zeit genießen können!
All the best,
Smiri
smiri - 24. Dez, 12:30
Es tut sich was in Smiris Welt, sie dreht sich wieder, meine Welt, allerdings wie immer in ungeahnte RIchtungen.
Mir geht es sehr durchwachsen: Arbeit und Freizeit stehen in unglaublichem Widerspruch zueinander, was mich anspannt und manchmal fast zerreißt.
Mit der Arbeit läuft es derzeit eher überhaupt nicht gut, was diverse Gründe hat. Zum Einen komme ich mir seltsam "abgehängt" vor, meine Kollegen kriegen was gebacken und kommen voran, in deren Studien kommen Ergebnisse raus, die sind in Teams - und ich wurschtel alleine vor mich hin, habe nichts außer einem bescheidenen Datensatz, kein Projekt und vor allem keine Teammitglieder, mit denen man sich mal austauschen könnte.
Mein Chef macht alles andere, als mit mir zu reden, ich gehe ihm genauso aus dem Weg, seitdem er mich massiv gerüffelt hat, von wegen ich würde unter meinem Niveau arbeiten.
Das hat mich tief getroffen.
Versuche ich, ihm zu erklären, daß es mir körperlich nicht gut geht, kommt nur "Ach Quatsch, stell Dich nicht so an, Du hast nix". Na gut.
Ich merke, wie ich mich immer mehr zurückziehe, wie ich immer öfter weinend im Büro sitze, weil ich hier nicht mehr vorwärts komme.
Ich kann mich an meinen Chef nicht mit sowas wenden, an meine Kollegen auch nicht. Ich weiß, daß das rational betrachtet einer der geilsten Jobs ever ist, die es auf dem Markt gibt: Ordentliches Einkommen, viel persönliche Freiheit, Aufstiegschancen, und das bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage und so weiter. Es gibt bei dem Ganzen nur ein einziges Problem: Ich fühle mich am falschen Ort.
Ich weiß, das war mal anders, aber: Ich denke in den letzten paar Wochen immer öfter übers Aufhören nach. Darüber, Auszusteigen, meine Promotion zu schmeißen und verdammt nochmal etwas zu tun, was ich persönlich als SINNVOLL empfinde.
Ich komme mir vor wie in einem Elfenbeinturm voller weißbekittelter, irrer Wissenschaftler, die sich ständig gegenseitig in ihre Superhirne fic*en, um sich dann einen auf ihre ach so tollen ach so wichtigen Erkenntnisse runterzuholen. Akademisches Kekswich*en allenthalben, wir machen Wissenschaft für Wissenschaftler, und zwar nur für den Inneren Kreis mit dem verschwurbeltsten Fachjargon, den wenigsten Mitlgiedern und den unwichtigsten Erkenntnissen.
Absurdes Theater, so empfinde ich meine Situation hier. Und ich kann einfach nicht mehr mitspielen, weil ich mich weigere, Text aufzusagen, den ich nicht verstehe, für ein Publikum, das keines ist.
Ich komme mir wirklich und ernsthaft vor, als würde mich das Leben draußen rufen, als müßte ich ganz schnell ganz woanders hin, als würde meine Bestimmung irgendwo da draußen liegen, als müßte ich alles hier hinter mir lassen.
Das Gefühl wird von Tag zu Tag deutlicher, der Gedanke ans Aufhören lauter, die Alternativen bunter und realisierbarer, und während ich dies schreibe, kommen mir schon wieder die Tränen, weil das, was ich hier schreibe, sich so wahr und so plastisch anfühlt.
LEIDER BIN ICH HIER FALSCH.
Vielleicht ist das vom Kopf her bescheuert, sowas zu denken, vielleicht sollte ich einfach nur froh und glücklich sein, so eine Arbeit zu haben, vielleicht sollte ich mir einfach drei Wochen Urlaub nehmen, mich um mich selber kümmern und dann brav weiterfunktionieren, aber verdammtnocheins: Mein Bauch und mein Herz sagen mir, nein, brüllen mich fast schon an, daß sich was ändern muß. Ich will nicht funktionieren, ich will nicht das machen, was "man" tun "sollte". Ich möchte das nicht tun. Ich. Will. Das. Nicht.
Reicht das denn nicht als Begründung, daß man unglücklich ist?
Wenn das hier eine Beziehung wäre und kein Job, wäre ich schon längst weg.
Wobei wir beim Positiven in meinem Leben wären: Echo.
Die ersten sechs Wochen waren schön und werden schöner, wir fangen an, uns kennenzulernen und gehen uns trotzdem nicht auf die Nerven, wir lassen die Finger nicht voneinander, wir entwickeln eine Art "Wir", die interessant ist und mir guttut. Ich mag es, wenn er mich in den Arm nimmt und mich tröstet, wenn mir alles auf die Nerven geht. Ich mag es, wie einer von uns immer wieder staunt, daß wir wirklich zusammen sind. Ich mag unser "Wir zwei gegen den Rest der Welt"-Gefühl, was mich nicht mehr losläßt, weil ich es so gesucht und gebraucht und vermißt habe die letzten Jahre.
Wir sind kitschige, coole Hippies, wenn wir zusammen sind, und auch das tut mir gut: Mal wieder Romantik zulassen, nur sehr leise und sehr wehrhaft, weil mich das so verletzlich macht.
Dieser Mann ist so sanft und so stark gleichzeitig, ein faszinierender Gegensatz, ein MICH faszinierender Gegensatz. Mein Echo, mein Feuerkind. Du und der Phoenix, Ihr beiden paßt verdammt gut zusammen. Und ich mag es, Euch beim Kennenlernen zuzusehen.
smiri - 2. Dez, 16:26
Wundersame Dinge geschehen: Der Badener meldet sich plötzlich wieder und will sich entschuldigen. Ihn hat spontan der Mut verlassen, nachdem ich eine angefressene SMS schickte, damals, vor...äh...Moment...drei Wochen.
Wenn sich jemand ob angefressener SMS so erschreckt, daß er drei Wochen braucht, um sich wieder zu melden, wie soll das denn erst werden, wenn mal ich face to face sauer bin? Drei Jahre Beziehungspause?!
Nee, ich bin sowas von aus dem Alter raus, in dem man als Prinzessin doof glotzend in seinem Türmchen sitzt, sein Haar bürstet und darauf wartet, daß sich der eventuelle Prinz vielleicht mal meldet.
Lichterloh, ich sags ja.
Wo wir gerade dabei sind:
Das letzte Wochenende mit Echo war mal wieder wunderschön. Die Umstellung von Schloßgarten auf Alltag fällt zunehmends schwerer, weil ich dort immer mehr Kontakte knüpfe, die Parkschützer besser kenne und sie mich - ja, und natürlich, weil mein Echo mir immer näher kommt, immer vertrauter wird und alles gleichzeitig bekannter und spannender.
Die ersten Ängste sind auch schon wieder da (Hallo, Jungs!) und wollen gehört werden. Werden sie auch, allerdings recht entspannt. Ja, ich weiß, was Ihr zu sagen habt, ich nehme das auch Ernst, aber: Zur Panik gibt es keinen Anlaß. Geht mal in Eure Garderobe, ich rufe Euch, wenn Ihr dran seid mit Eurem Auftritt, ja?
Lichterloh, die zweite:
Echo ist ein Feuerkind, eindeutig. Lagerfeuer und Feuerpoi, der Mann hat ständig einen angesengten Bart und abgesengte Unterarmhaare vom Feuermachen und Feuerzähmen.
Wenn er Poi spielt, geht er völlig darin auf, und ich weiß nie, wo ich lieber hinsehe: Auf die Poi, die wirbelnden, die kunstvolle Dinge tun, die ich unbedingt noch lernen will, oder in sein Gesicht, sein schönes, konzentriert-entspanntes.
Ich lerne ihn kennen, ganz langsam, weil er nicht viel von sich erzählt, weil er dafür Zeit braucht - was ich okay finde, denn seine Vergangenheit ist groß und chaotisch und nicht immer schön, dafür gibt es richtige Momente.
Er bringt mich unheimlich oft zum Lachen, zum schallenden Lachen, weil er so schön absurde Dinge sagt und dabei schief grinst, der sanftmütige Echo, dem man das auf den ersten Blick gar nicht zutraut, plötzlich so rotzfrech zu sein.
Wir sehen uns aller Wahrscheinlichkeit nach erst übernächstes Wochenende wieder, weil ich dieses Wochenende ein der Wellness huldigendes selbiges mit meinen Mädels in Mannheim verbringen werde (Thaimassage, YAY!).
Das ist seltsam in Ordnung, ich vermisse ihn und denke permanent an ihn, aber wir werden uns wiedersehen und das beruhigt mich (Nee, Jungs, Ihr seid eben noch nicht dran. Husch, in die Garderobe!).
Ich weiß nicht, was noch kommt, ich weiß nicht, was passieren wird, aber ich nehme einfach alles mit, was Echo mir geben kann, solange, wie es gehen wird, so weit, wie wir zusammen kommen.
Lichterloh.
Wie verschieden die Menschen sein können...
smiri - 4. Nov, 09:49
Gut, das wäre dann wohl hiermit endgültig erledigt: Bis heute keine Nachricht vom Badener. Zilch, nada, niente, rien de rien.
So what.
Ich erweise mich als streitbar, streitbarer als gedacht und ungewöhnlicher als intendiert: Wenn ich den Bahnhof so schnell wegdemonstrieren kann wie diesen Mann, dann bitte, bin ich auf jeder Demo und in zwei, drei Wochen ist S 21 Geschichte...
Weiterhin bereicherten am letzten Wochenende in Stuttgart meine Biographie und Bühne: Ein Echo. Eine sanftmütige Kratze. Ein erstaunlich bequemes Zelt. Eine Besetzung ohne mich. Der Geschmack von Freiheit. Menschliche Wärme. Wiederentdeckte Lieder. Erfüllung von Sehnsüchten. Interesse. Ein Gedächtnis. Eine große Narbe. Meine Narben mit dem Ergebnis der Unwägbarkeit. Meine alten Ängste. Fallenlassen. Höhenangst. Verständnis.
Und jetzt?
Vermissen. Abwägen. Warten.
Echo.
smiri - 20. Okt, 18:42
Immer noch keine Neuigkeiten vom Badener.
Seit Samstag nicht, und da nur eine kurze "Netz war weg, sorry"-SMS.
Anscheinend ist im kompletten Schwarzwald das Telefonnetz und das Internet zusammengebrochen, die Post streikt und alle Bireftauben liegen mit Vogelgrippe im Bett.
Anders kann ich mir diese Funkstille jedenfalls nicht erklären.
Nuja, es sieht also immer mehr danach aus (zumindest für mich, und da es um mich geht, ist das die einzig ausschlaggebende Meinung, hihi), als würde Smiri an diesem Wochenende erneut nach Stuttgart fahren.
Jedenfalls wäre das die Beschäftigung, auf die ich derzeit am aller-, aller-, allermeisten Lust habe und die mir gleichzeitig am sinnvollsten erscheint.
Die einzige vertretbare Alternative, so rein gefühlsmäßig, ist alleine hier bleiben und mich ver vegetarischen Küche sowie meiner Wohnung und angehenden Jonglierkünsten zu widmen.
Ich lese gerade "Tiere essen" von Foers. Hat es in sich, das Buch.
Verdammt schön geschrieben in einer sehr guten Übersetzung - unter anderem von Ingo Herzke, der auch A.L. Kennedy übersetzt und einer der wenigen Namen ist, bei denen ich weiß, ich muß nicht ZWINGEND die Originalfassung lesen, weil mir sonst Sätze quer im Mund klemmen bleiben.
Verdammt guter Inhalt. Ich bin erst im ersten Drittel, und schon fallen mir keine Gründe ein, warum man Tiere eigentlich essen sollte, außer diverser Gefühle, die sehr leicht unter "Todsünden" abgelegt werden können: Stolz. Gier. Geiz. Völlerei. Und so.
Jedenfalls lese ich und starte parallel meinen dritten Versuch, mich vegetarisch zu ernähren. Was mich bisher immer davon abhielt, war, daß ich irgendwann nach anderthalb, zwei Jahren von Fleisch geträumt habe. So lange, bis ich wieder im echten Leben welches intus hatte, also schon mal so zweidrei Wochen am Stück.
Seltsam, mir fällt gerade auf, daß mein Vegetariersein die gleichen Halbwertszeiten hatte wie meine bisherigen Beziehungen...?
smiri - 13. Okt, 18:11
..."auf den kann ich mich verlassen"?!
Seit Mittwoch nichts mehr gehört.
Fazit dieser Woche: Seit Sonntag genau zwei SMS.
Leider kenne ich den Herrn nicht gut genug, um zu wissen, ob mich das beunruhigen sollte, deswegen ärgert es mich primär einfach nur. Es besteht viel zu wenig Bindung, als daß man sich schon so aufeinander verlassen könnte, als daß es einfach so okay wäre, sich nicht mehr zu interessieren.
Und wenn ich mir die politische Lage so ansehe, weiß ich: Für mich, Smiri, gibt es im Moment WIchtigeres, als darauf zu warten, ob sich jemand nun meldet oder nicht.
Wer nicht will, der hat. So einfach mach ichs mir jetzt einfach mal.
smiri - 8. Okt, 15:01
...denn ich fahre morgen nach Stuttgart zum Demonstrieren.
Mitfahrgelegenheit hab ich (mit nem S21-Befürworter, auahaua), Schlafplatz wird sich irgendwie ergeben.
Smiri wird politisch und es tut verdammt gut.
Drück mir die Daumen, Internet, und denk dran:
OBEN BLEIBEN!
smiri - 7. Okt, 22:35