Smiris Welt

Montag, 13. Juni 2011

Die Zeiten ändern sich.

Mein Bein tut kaum noch weh, morgen gehe ich wieder arbeiten und alles ist plötzlich eine Woche oder ein Leben her, was weiß ich.
Bilder auf Facebook angesehen: Es ziept im Moment nicht.
Ich vermisse den Ex-Mann nicht. He did not make an impact after all.

Amazing, really.

Ich warte allerdings erstmal ab, ob das wieder einer dieser emotionalen Bumerangs ist, die ich mental wegwerfe und die mich dann vollkommen unvermittelt zu einem anderen Zeitpunkt heftig ins Genick treffen.

Im Moment jedenfalls tut es nicht weh. Gut so.

Und noch was Schönes, was ich hier berichten möchte, nach einem wunderbaren Tag bei Frau Emm im Garten, köstlichen Nutellacrepes, jeder Menge Kaffee und herrlichen frisch gepflückten Kirschen.
Ich habe heute meinen Balkon geputzt, Pflanzen umgetopft, meine neuen Walderdbeerpflanzen willkommen geheißen und dabei festgestellt: Ich habe zwar immer noch keinen grünen Daumen, aber meine Pflanzen leben alle noch und ich mag sie sehr, jede einzelne. Und ich kümmere mich um sie, so gut ich das kann.
Stimmt also gar nicht, daß ich alles totkriege, was Pflanze ist: Die Zeiten ändern sich.

Gute Nacht, Internet.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Wenn...

...meine Bettwäsche nicht immer noch nach dem Mann riechen würde, schliefe ich bestimmt besser.

Note to self: Morgen Bett frisch beziehen. Und Wäsche waschen gehen, irgendwie wird das trotz Humpeln bis in den Waschsalon gegenüber zu machen sein.

Ach, Internet. Mein Herz ist doch schwerer, als ich mir selber eingestehe. Deswegen habe ich mir heute einen Zitronenkuchen gebacken, mit rosa Zuckerguß und kleinen rosa Zuckerherzstreuseln drauf.

Im Moment muß ich mir wirklich ganz oft sagen, wie lieb ich mich habe, und mein eigenes Herz liebhalten und kraulen.

Das hat echt wehgetan.

Arsch.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Glück im Unglück oder so.

Heute ist der erste Tag des ordentlichen Trennungstiefs. Mein Bein tut weniger weh, ich konnte heute morgen zum ersten Mal seit Tagen ohne Krücken aufs Klo, und deswegen hat das Herz Zeit zum Ziepen. Auch wenn der Mann sich wie ein sozial inkompetenter Mollusk verhalten hat, ich vermiss ihn. Oder anders: Ich vermisse das Gefühl, daß jemand "Besonderes" da ist, der diesen Specialpartnerstatus einnimmt. Der abends zu mir kommt, sich neben mich ins Bett legt, mir den Kopf streichelt, mit mir knutscht und dann versuchen wir, trotz Kompressionsstrümpfen Schweinkram anzustellen oder so. You get the picture. Heute tuts also einfach woanders weh und ich bin unleidlich und bocklos, weil hey, immerhin bin ich gesingled worden, das ist immer Mist, auch wenn wir nur kurz zusammen waren. Aber so doof und so ätzend, das hätte doch echt nicht sein müssen.

Und dann esse ich Himbeertorte (ohne Baiser, aber HIMBEERTORTE) und kucke Miss Marple auf youtube und denke mir dann wieder: Ich hab unfaßbares Glück gehabt und kann Kuchen essen und Nudeln kochen und Miss Marple kucken und bin sowas von nicht tot, daß es eine wahre Freude ist. Und dann gehts mir wieder besser, weil es mir immerhin irgendwie geht außer TOT.

Fazit: Ja, ich bin ein bißchen glücklich und ein bißchen unglücklich gleichzeitig. Und ich lebe, was ich persönlich ganz großartig finde.

Montag, 6. Juni 2011

Diagnose: Thrombose.

Nur kurz, Internet, der Fuchs kommt gleich auf ein Feierabendbier einen Krankenbesuch vorbei: Smiri hat tatsächlich eine Thrombose im rechten Bein.
Sechs Wochen Stützstrümpfe, sechs Wochen zweimal am Tag Bauchspritzen (das sind 84 Spritzen, und mein Bauch sieht nach drei Stück schon aus wie ein invertierter Fliegenpilz), sechs Wochen Tabletten.

Die Alternative: mit angeblicher Zerrung und der Aufforderung, das Bein ja ruhig zu halten, heimgeschickt werden, zehn Tage später mit Lungenembolie wieder im Krankenhaus landen.

Und wäre der Arzt heute nicht so geduldig und ausdauernd mit dem Ultraschall gewesen und hätte mir vor allem nicht geglaubt, daß ich mir nichts gezerrt habe und es wirklich schweineweh tut, das Bein, dann wäre genau das passiert. Ein anderer Arzt, der beim Ultraschall mit im Zimmer war, meinte nur, Sie hatten Glück, so ein kleines Gerinnsel in einer Muskelvene in der Wade findet vielleicht einer von zehn Ärzten. Also wirklich von Herzen Danke, lieber unbekannter Arzt, der so geduldig mit mir war und nett und nicht arrogant, sondern einfach zugehört und auf sich und mich vertraut hat.

Und an die nette andere Ärztin, die mir gesagt hat, Sie dürfen die nächsten sechs Wochen nicht schwanger werden, und der es wirklich leid tat, als ich sagte, das ist unwahrscheinlich, mein Freund hat sich gestern von mir getrennt.

Fazit also: Bein im Eimer, Stützstrümpfe im Sommer und blauer Bauch, Mann weg, und doch: Ich hab Glück gehabt.

Und dafür sage ich doch mal einfach von Herzen DANKE.

Und ein kleiner Applaus geht auch an mich selbst: Ich war so tapfer die letzten Tage, ich hab nicht geweint, obwohl ich wirklich gewollt hätte (Streß, Angst, Krankenhaus plus Trennung), da darf ich jetzt ein Bier trinken und dazu rauchen.
Und für morgen habe ich mir Himbeertorte vorgenommen, woher auch immer, ich habe da unheimliche Lust drauf. Am liebsten mit Baiser.

Sonntag, 5. Juni 2011

Aha.

So, Internet: Der Mann hat sich eben von mir getrennt. Spitzenproblembewältigung.
Ich hab jedenfalls nicht geheult, nicht gebrüllt, bin nicht ausgerastet, sondern ganz ruhig und sachlich geblieben.

Was für ein wunderbares Wochenende.

Zähne zeigen.

Moah, Internet: Ich bin so wütend, daß ich zittere.
Der Mann mit seiner gleichgültigen, muffeligen LeckMichAmArsch-Haltung macht mich rasend!!!
Nachher kommt er vorbei, ich bin mal gespannt.
Heute Abend geht er übrigens ins Kino.
Ohne mich.
Er hat es nicht mal für nötig gehalten, mich zu fragen.
Bah, ich kotzekotzekotze.
Soll er nur kommen.
Ich koche schon mal Kaffee, ich will noch wacher und wütender sein, als ichs eh schon bin.
Stinkstiefel aller Länder: Zieht Euch warm an, Smiri hat Puls.

Freitag, 3. Juni 2011

Psssst...

...Ich habe gestern für den Mann und mich gekocht: Es gab Auberginen-Avocado-Tomaten-Burger mit selbstgemachtem Aioli, dazu Thymian-Ofenkartoffeln und Salat mit Honig-Senf-Balsamico-Dressing, gebratenen Champignons, halbgetrockneten Tomaten, Frühlingszwiebeln, Radieschen und Pinienkernen.
Der Mann ist ja überzeugter Fleischesser, ich hingegen zumindest moralisch überzeugte Vegetarierin - wenn mich auch stellenweise die unermeßliche Gier nach Rinder- oder Lammsteaks befällt und ich Tofu/Soja nicht gut vertrage, weiterhin aber kein Fleisch esse und dabei maule, wie gerne ich welches äße, daher nur moralisch überzeugt und nur bedingt geschmacklich.

Was wir jedoch beide gemeinsam hatten, war: OhYeahWasLecker, das.

Selbstgemachte Burger sind sowieso der Hammer und werden nicht unter zehn Zentimetern Höhe konstruiert und konsumiert, aber daß das auch ohne Fleisch geht und so verdammt wohlschmeckend, hätte ich wirklich nicht gedacht.

Der Mann hat übrigens drei Burger gefuttert und ich war nach einem schon satt - und ich darf es bloß niemandem erzählen, daß er freiwillig so viel vegetarisches Essen gegessen hat, weil das seine Fleischesserehre bzw. sein Hardcore-Carnivorenimage ankratzt.
Ein bißchen stolz bin ich schon: Vegetarismus ftw! Ha! Gleichzeitig aber zur Verschwiegenheit gemeinsamen Freunden gegenüber verpflichtet.
Was ein Dilemma.

Deswegen, Internet: Psssst! Ich habs niemandem erzählt.

Montag, 30. Mai 2011

Melodien für Melonen.

Unfaßbar. Wirklich und ernsthaft bemerkenswert.

Internet: Ich esse freiwillig Obst und Gemüse. Heute Mittag habe ich einen Salat (!) gegessen, weil ich da Lust zu hatte.

Ich ernähre mich zur Zeit von Melonen (Wasser-, Honig-, Galia-) und Beeren (Him-, Erd-, Brom-, Heidel-). Und Käsebroten.

Schokolade esse ich auch, aber nach ein, zwei, drei Stückchen habe ich keine Lust mehr drauf, zu süß, zuviel Chemie, lieber noch ein Stück Melone oder eine Himbeere.

Mir gehts nicht darum, abzunehmen, liebes Internet. Ich habe mich damit abgefunden, daß ich in diesem Leben weder a) klein noch b) zierlich sein werde, genausowenig wie ich jemals c) Schuhgröße 38 haben oder d) Hugh Jackman heiraten werde. Stattdessen fange ich lieber an, das zu mögen, was ich habe: Meinen Körper mit allen Dellen und Beulen und Falten und Haaren und Runzeln und der wunderbar weichen Haut, dem Prachthintern, den wilden Haaren, den großen Kullerkatzenaugen, den schönen Füßen und den großen Händen. Zudem sind solch überragende Features eingebaut wie Atmen! Laufen! Sehen! Hören! Sprechen! Denken! Fühlen! Genießen! Mein Körper rockt also total, und es wird Zeit, daß ich das endlich mal in vollem Umfang anerkenne: Smirikörper, DU ROCKST!!! Danke dafür.

Ich zwinge mich nicht mehr, "gute" Dinge zu essen und "schlechte" Dinge zu vermeiden: Essen ist nicht moralisch. Essen ist Essen und Essen ist lecker oder schmeckt mir nicht, auf Essen habe ich Lust und Appetit oder eben nicht. Wenn ich Hunger habe, esse ich und wenn ich satt bin, höre ich auf. Das ist der Teil, mit dem es bei mir noch hapert, satt und hungrig erkennt mein Körper nicht immer und muß das erstmal wieder lernen.

Ich darf alles essen, wann und was und soviel ich will: Deswegen esse ich jetzt Obst UND Schokolade UND Salat UND Nudeln UND Selbstgekochtes UND Junk Food. Und es zeigt sich: Selbstgekochtes mit frischen Zutaten, das rockt total, Internet. Zuviel Kaffee und Zigaretten und nix essen, das rockt überhaupt nicht. Stattdessen Tee und Obst und weniger Zigaretten, das macht Spaß. Und ab und zu Kette rauchen und Schokolade essen, das macht auch Spaß. Und hat keine Selbstkasteiung zur Folge, weil ich plötzlich auf der moralischen Stufe einer Brudermörderin oder im-Kino-Dazwischenquatscherin gelandet bin und das nur durch moralisch einwandfreien und karmisch gefestigten grünen Salat wieder hinbiegen kann.

Und noch eine ganz wichtige Erkenntnis: Nicht jeder Mensch, der_die mich ansieht, wenn ich über die Straße laufe, denkt, was ich doch für eine fette/häßliche/arrogante/unfähige/doof angezogene/und wie die schon läuft!!! KUH bin. Sondern die kucken einfach nur in meine Richtung oder finden mich gut oder egal, meistens sogar egal, denn Menschen sind im Allgemeinen so absorbiert von ihren eigenen Gedanken, daß sie gar keine Zeit und Muße haben, nach rechts und links zu sehen und irgendwas zu irgendwem zu meinen.

Und wenn doch: Egal! Ich mache nicht mehr den Fehler und versuche, mich besser zu fühlen, indem ich schnell mich oder andere runtermache, damit es bei mir nicht mehr so weh tut. Im Gegenteil: Ich versuche, an jedem Menschen etwas Positives zu sehen, etwas schön und gut zu finden. Erstaunlicherweise funktioniert das gut, ich bin viel besser gelaunt und habe weniger Angst, daß alle kucken und lästern, weil ich ja auch nicht kucke und lästere (okay, ich kucke, aber wohlwollend bis egal). Macht Eure Augen auf und Euren Blick weit, Internet, die Welt und die Menschen in ihr sind schön, auch mit einem BMI von ca. 33 (mein BMI, der mir bescheinigt, daß ich adipös bin und sofort einen Arzt aufsuchen sollte, jawohl) oder mehr oder nur einem Arm oder im Rollstuhl oder in dunkelbraun oder mit Kopftuch oder mit viel Schminke oder in ganz alt. Alles schöne Menschen, man muß nur hinsehen.

Wen diese Thematik interessiert:
Zwei kurze Überblicke auf Wikipedia
  1. Health at Every Size
  2. Fat Acceptance (Achtung, der ist ein bißchen "Aber Dicksein macht doch unweigerlich ungesund und tot"-gebiased gegen Ende, was ich schade finde)
und mal bei mir in der Linkliste schnusen, da findet sich auch Einiges.

Ich esse in der Zwischenzeit weiter Himbeeren und Wassermelonen.

Donnerstag, 26. Mai 2011

Die Reise geht weiter,...

...denn der Mann ist wiedergekommen.
Er hat sich für mich und uns entschieden - und mir das gestern gesagt, obwohl er damit gerechnet hat, daß ich die Nase voll habe und mich von ihm trenne.
Was tatsächlich mein gestriger Impuls war, kurz bevor er sich gemeldet hat: Mich trennen, Schnauze voll, keine Lust, zu warten, Wut und Zorn und Verdammtnochmal, entscheid Dich endlich, sonst tu ich das. Es war verdammt knapp und sehr gutes Timing, das Ganze.

Und kluge Sachen hat er gesagt, die ich hier gar nicht in allen Einzelheiten aufführen möchte: Jedenfalls habe ich ihn in manchen Belangen schlicht und ergreifend unterschätzt.

Wir machen also weiter, vorsichtig diesmal, weil mein Vertrauen erschüttert ist und ich noch ganz erschrocken bin vom vielen Weinen und Bangen und Schluchzen und Ängstigen.
Ich kann mich nicht euphorisch freuen, sondern eher beruhigt grübeln. Ich bin gut gelaunt und zufrieden, aber nicht ruhig und glücklich, sondern verwirrt: Es ist genau das passiert, was ich mir mit meinem letzten Prozent Optimismus erhofft, aber nie wirklich zu erwarten oder nur zu denken gewagt hätte. Aus Zweifel ist eine Entscheidung daFÜR entsprungen und nicht wie gewohnt, dagegen. Ungewöhnlich, to say the least.

Was mich vor allem so erschreckt, ist die Tatsache, daß er mich so aus der Bahn geworfen hat die letzten drei Tage. Was hat mich denn da so aus der Bahn geworfen? Was klingt da in mir nach, was hat sich da erschreckt, was wurde da verletzt? Daran muß ich noch ein bißchen denken, denn ich möchte nicht, daß mir das nochmal passiert. Ich hatte wirklich das Gefühl, keinerlei Kontrolle mehr über mich und meine Gefühle zu haben, das kenne ich so nur aus der Zeit vor und während der Therapie - seitdem weiß ich zumeist, was mit mir los ist. Aber daß mich etwas/jemand so emotional zerbrezelt, Himmel! Und das nach vier Wochen kennen.

Gestern dann endlich wieder nach endlosen drei Gefühlssalatschleudertagen in des Mannes Arme gefallen und an ihm gerochen. Er riecht mir so gut, wahrscheinlich ist es das: Er riecht gut. Manchmal reicht das.

Dienstag, 24. Mai 2011

Hrrrrrmpf. Au.

Meh.
Gestern nur zuhause rumgesessen und gewartet, daß ich endlich schlafen gehen kann.
Heute an sich besser, aber immer noch meh. Warten, Herzschmerz, Resignation. Traurig auch.
Schwanke zwischen Hoffnung und MachDirmalkeineHoffnung.

Doof, sowas.

Wenigstens hab ich keinen Urlaub, sondern gehe arbeiten. Unrpoduktiv, aber egal: Besser als zuhause rumsitzen und warten, daß endlich Schlafenszeit ist.

Nie fragen!

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