Montag, 30. Juli 2012

Eifersucht und plötzlich alles gelb-grün.

Bah, bin ich so herzzerreißend grundlos eifersüchtig.
Zum Kotzen.
Ich mag mich dann selber nicht, wie ich Gift und Galle spucke und Tränen weine, bloß weil der Wolf gestern Damenbesuch hatte von einer, die er seit zehn Jahren das erste Mal wieder gesehen hat und die in der gleichen Situation ist wie er: Zwei Kinder, Scheidung läuft gerade.
Und sofort fühle ich mich unsicher und ersetzt und chancenlos. Weil sie bis nachts um zwei bleibt, weil er sich deswegen nicht mehr bei mir meldet, weil sie morgen nochmal vorbeikommen will, weil die beiden so viel gemeinsam haben. Ich könnte kotzen und heule stattdessen.
Und das schönste Eifersuchts-Tränen-Lied der Welt begleitet mich durch den heutigen Abend:

Es war mir ein (Viertel-)Fest!

So ein hervorragendes Wochenende: Viel gelacht und getanzt und gefeiert und geredet und mich amüsiert.
Einen großen Dämpfer dann doch, aber darüber schreibe ich später, wenn ich mehr weiß.
Danke an alle, die dabei waren, an das Wetter, was hielt und nur nachts wunderbaren Musicalregen auf die Straßen hat platschen lassen.
Danke an Ramòn ("Nein, ich bin nicht Spanier, meine Eltern waren Hippies") mit der grünen Ukulele, danke an Freddy und die anderen Leute im Seiteneingang vom Juz, danke an Kathrin und die Missy, danke an Micha, danke an den Wolf und seine Leute, danke an alle tapferen Menschen, die wacker drei Tage und Nächte durchgearbeitet haben, damit wir über Spaß und Getränke verfügen, danke an die nette Klofrau, die für einen absolut akkurat sauberen Toilettenwagen gesorgt hat und dabei freundlich war.
Danke an alle Irren des Viertels, die die drei Tage unvergeßlich und schön gemacht haben.

Es war mir ein Fest.

Ich freu mich schon auf nächstes Jahr!

Samstag, 28. Juli 2012

Flashback.

Internet, wie Du ja weißt, war ich März und April in der Psychiatrie. Zwei Monate in der Klapse, zwei Monate auf dem Berg, zwei Monate Dreibettzimmer, durchstrukturierten Tagesablauf und Therapien in jeglicher Darreichungsform.
Vorgestern habe ich geträumt, ich wäre nochmal oben: Totaler Zusammenbruch, das Gefühl des Versagens, weil ichs nicht geschafft habe, gesund zu werden und schon wieder krank bin.
Dieser Traum geht mir nicht mehr aus dem Kopf, und ich merke jetzt erst, wie kraß und anstrengend und bedeutsam diese Zeit war.
Ich habe solche Angst, da wieder hin zu müssen, weil im Moment der Druck, mich selbst zu verletzen, wieder größer wird - alte Monster und alte Muster wollen nicht, daß ich das mache, was mir gefällt, und pressen gegen die Kellertür und schreien und wollen raus, Du kannst nichts, Du bist nichts, Du hast es nicht verdient, zu sein.
Leider kriegt der Wolf da sehr viel von ab und mit (zum Glück nicht alles), und irgendwie hängt das auch mit ihm zusammen.
Nähe, Distanz, Suche nach Bestätigung, existentielle Angst vorm Verlassenwerden und so weiter.
Ein interessanter Cocktail, und ich bin sehr froh, im Moment nicht zu arbeiten, denn das wäre verdammt anstrengend.
Ich schreibe es hier nochmal hin, um es nicht zu vergessen und nicht einfach abzuschütteln, diese meine Erfahrung und Beschreibung:

Ich bin Smiri, ich bin 32 Jahre alt, ich bin psychisch krank und war 2012 zwei Monate in der Psychiatrie, wegen schwerer Depressionen mit Suizidgedanken. Ich kämpfe seitdem immer noch jeden Tag gegen den Gedanken an, mich umbringen zu wollen.

Dies ist mein Blog und meine Realität.

Drei Fragezeichen.

Also, jetzt blicke ich gar nicht mehr durch.
Der Wolf und ich haben, scheints, die Rollen getauscht: Ich habe beschlossen, das einfach als SommerSonnenAffäre und gute Freundschaft zu sehen, mir gehts damit gut, ich hab ihn gestern mit nach Hause genommen - und dann will er nicht, weil, kompliziert, das wird bestimmt danach doof, das hatte ich schon mal, ich kann Dir nicht geben, was Du willst, whatever.
Ich mach mir da witzigerweise grad wenig Kopf drum, weil: Ich kann eh nix erzwingen und ich habe wirklich keine Lust, daß es mir deswegen schlecht gehen soll. Ich hab ja alles, was ich brauche: Einen superguten Freund, viel Spaß und einen schönen Mann, der gut riecht und mit dem ich mich von morgens bis abends kabbeln kann. Und bei dem ich regelmäßig anfange zu weinen, wie es scheint, weil ich mich bei ihm so fallenlassen kann und er mir dann mit dem Zeigefinger die Tränen abwischt (woah, Romantik, kann ich ja so gar nicht, aber war das so schön!).

Und mit dem ich verdammt nochmal ab und zu schlafen will (Eisprung und Hormone, ick hör Euch trapsen!).
Und jetzt kriegt er Schiß oder was...
Na dann halt nicht, ne.

Zusammenfassend zum gestrigen Abend:

???

Donnerstag, 26. Juli 2012

Down to Earth.

Dank großartiger 24 Stunden bei Caroline und ihren beiden Kindern (meinen Quasi-Patenkindern) auf dem Dorf, mit Kaffee, Sonne, Garten, kleiner Katze (fünf niedliche Wochen! *squeeee*) und ganz viel Entspannung fühle ich mich heute wieder sehr geerdet.

Ich hab mich durch zu viel Kontakt mit dem Wolf mal wieder in was verrannt, und Caroline (einer meiner festen, festen Anker in die Realität, und das schon seit sehr vielen Jahren) hat mich da auf was gebracht, was definitiver Bedenkung bedarf: Er hat gesagt, er will keine Beziehung. Bäm, das gilt erstmal. Und für ihn ist damit ja alles geklärt. Außerdem besteht die Möglichkeit, daß er gar nicht toll, sondern ein Trottel ist. Hey, immerhin hab ich ein super Trottelradar, was Männer betrifft, und suche mir die anscheinend nach drei Kriterien aus: Merkwürdiger Vorname? Geldsorgen? Psychische Probleme undoder Suchterkrankungen? Sind alle dieser drei Punkte erfüllt und kommt dann noch "schlechter Zeitpunkt" hinzu, kenne ich kein Halten mehr. Und der Wolf erfüllt immerhin Punkt eins, bei Punkt drei bin ich mir nicht sicher, der wird aber durch "komplizierte Familienverhältnisse" würdig vertreten. Und "schlechter Zeitpunk" - siehe oben. Kein Wunder, daß ich den toll finde, weil das ja nix werden kann. Typische TrashTownLogik.

Also mahnt der Phoenix: Kommando zurück, erstmal auf Abstand, ich verrenne mich da sonst, und der Sommer ist zu kurz und das Viertelfest zu nah, als daß ich mir selbst im Weg rumstehen möchte.
Wer nicht will, der will nicht.
Und erzwingen kann ich da eh nix.

Das komische Hopsen im Magen, was ich habe, wenn ich seinen Namen denke, und das Kribbeln in den Fingerspitzen ignoriere ich jetzt einfach, das wird hoffentlich irgendwann weniger.

Und gemeldet hat er sich die letzten beiden Tage auch nicht, von daher: Lassen wir das, liebe Smiri, bevor Du Dir die Finger und das Herz verbrennst, Du hast halt ein Problem mit zuviel Nähe, und deswegen gehen wir beide jetzt auf Abstand, wieder runter auf die Erde mit den Beinen und den Kopf aus den Wolken und Vorfreude auf ein apokalyptisch großartiges Wochenende, das Beste, was diese Stadt zu bieten hat: Mein Viertel, meine Heimat, mein Zuhause komplett außer Rand und Band.

Ich glaube ja allerdings, daß es für mich ein eher ruhiges Fest werden wird - ich hab so viel getrunken und gefeiert, daß es jetzt mal an der Zeit ist, es langsam angehen zu lassen.

Beine auf die Erde und Kopf aus den Wolken eben.

Nie fragen!

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