die Sicht des Phoenix

Samstag, 4. November 2006

Es ist Vollmond.

Eine sehr angenehme, wenn auch laaaaaange Schicht hinter mich gebracht habe ich. Wir waren erst um halb sieben draußen, fertig mit Putzen und Aufräumen und Auffüllen, aber es war zum Glück nicht viel, sondern nur eben lange was los.

Daher war ich gestern in der Tat Zapfgöttin, verpeilte zwar, aber ich habs hinbekommen und mal richtige fks-Thekenluft schnuppern dürfen, ohne sofort zu überhitzen. Gut so. Ich ginge nicht so weit, zu behaupten, das Zapfen läge mir im Blut, aber...es hat sich gut angefühlt. Und richtig. Smiri hinterm Zapfhahn, das hat gepaßt und stand mir auch glaube ich recht gut.

War gestern Vollmond? Denn auf einen Schlag habe sich die eigentlich netten, unstressigen Gäste in etwas sehr, sehr Merkwürdiges verwandelt: Ich habe selten erlebt, daß so viele Leute gleichzeitig die Fasson verlieren, sich schlagen wollen, mich verarschen wollen, sich, mich und alle anderen verachten und angewidert trinken. Irgendwas war einfach seltsam, und das ganz plötzlich.

Ein Beispiel:
Vier Personen, davon drei Männer, und diese wie Orgelpfeifen:
ein großer, dicker, hassender Mann oder zumindest verachtender, der verächtlich einen Kurzen nach dem anderen bestellt (oder besser: drei Kurze nach den anderen, die er alle selber trinkt), verächtlich Trinkgeld gibt, die ganze Welt (und besonders seine Mittrinker) nicht zu mögen scheint, seine ganze Gestik und Mimik ein einziges "Ich habe sowas von keinen Bock, hier zu sein!". Und ich konnte mit ihm fühlen: ich hätte mich mit ihm und für ihn und mich gefreut, hätte er an diesem Abend woanders geweilt.
Mit ihm anwesend ein mittelgroßer, mittelschwerer, mittelbetrunkener, mittelblöder Mensch, der nur dadurch auffällt, daß er die dritte Pfeife, zart, dürr, zerbrechlich und sehr betrunken (und daher auch nicht mehr oder nur ansatzweise zu kohärenten Handlungen fähig) permanent anschreit, weil die zarte, betrunkene Pfeife Schwierigkeiten mit dem Bestellen oder Bezahlen oder Trinken oder einfach nur KneipenSein hat.
Die vierte im Bunde: Eine kleine, zarte, stille, sehr blonde Frau, die den ganzen Abend damit verbrachte, sich sehr für die drei PfeifenHerren zu schämen und mich entschuldigend anzulächeln, wenn Pfeife eins mal wieder unverschämtes, Pfeife zwei aggressives und Pfeife drei augenscheinlich inkompetentes Verhalten an den Tag (respektive in die Nacht) legten.

Sehr bemerkenswert. Zum Glück wurden jedoch angehende Schlägereien im Keim erstickt, niemand kam zu Schaden (zumindest nicht im fks, was danach noch passiert ist, weiß kein Mensch), alles ward gut und zufriedenstellend.

Obwohl, nicht ganz: Eine Bauernschenkenbekanntschaft von vor zwei Wochen (oder drei oder vier, wer weiß das schon so genau im nächtlichen Universum, wo alle Abende mehr oder minder gleich verlaufen und nicht an den Stunden, sondern an den Prozenten gemessen werden) tauchte im fks auf und saß zu meiner großen Freude stundenlang an der Theke. Und kam nach erfolglosem Diskothekenbesuch morgens um vier wieder. Und noch mit in die Bauernschenke. Und wir saßen, tranken einen Kaffee nach dem anderen, unterhielten uns und schauten dem Wahnsinn am Tisch zu, bis es uns zu viel wurde, und wechselten in meine heimische Küche, um noch einen Liter Kaffee zu vernichten, bis morgens um neun, wenn der Tabakladen aufmacht, der Konzertkarten verkauft (denn das war eines der erklärten Ziele des besagten Herren). Wir haben also geredet und geredet und uns irgendwann verabschiedet und ich weiß nicht mehr als seinen Vornamen und daß er nicht in Deutschland, sondern in Frankreich wohnt. Ts.
Und irgendwie war das in der Situation auch das einzig richtige: Ich hätte nicht gewußt, wie nach irgendeiner Kontaktinformation fragen. Es hätte nicht gepaßt und wäre nicht richtig und nicht suitable gewesen, hätte den Abend aus seiner Wertfreiheit in eine Richtung gelenkt, die nicht angestrebt war.

Dennoch würde ich ihn gerne wiedersehen. Ich vertraue also einfach mal auf Fügung, Schicksal, Zukunft und Zufall (meine ganz persönlichen vier apokalyptischen Reiter), daß sich unsere Wege erneut kreuzen mögen.

Donnerstag, 2. November 2006

Neues aus dem Röchelverzeichnis. Und Zahnschmerzen, wenn auch keine eigenen.

Arme [m1]... Hab sie heute mittag vollnarkotisiert vom Zahnarzt abgeholt, sehr verwirrt und müde und bleich im Gesicht war sie, und sie zu uns nach Hause und ins Bett verfrachtet. Sie schlief fast sechs Stunden lang den Schlaf der Zahnversehrten, und jetzt ist zum Glück Herr Tandorf anwesend, der sich um sie kümmert, während ich demnächst dunkleren Geschäften nachgehe (naja, nicht wirklich. Ich geh arbeiten, sagen wirs mal so).

Bin ich froh, daß ich den Streß schon lange hinter mir habe...wobei es mich auch ein bißchen wehmütig macht, zu sehen, wie es laufen kann, wenn man zu zweit und wirklich zu zweit ist. Darob bin ich dem Miszter immer noch böse: Daß er mich in Times of Great Distress und weisheitszahnlos allein gelassen hat. Hätte sonstwas passieren können und hat sich einfach nur scheiße angefühlt, tagelang alleine im Bett zu liegen, Hipp-Gläschen zu essen und nicht raus zu können, weil einem einfach die ganze Fresse wehtut. Wenigstens weiß ich jetzt, daß ich auch mit dicken Backen nach Trier fahren kann. Aber es hätte so nicht laufen müssen, und weh hats getan, in jeder Hinsicht.

Wenigstens bleibt der geschätzten [m1] das erspart.

Pöh. Alleine sein rockt nicht. Andererseits: Gibt schlimmeres. Aufgeschobene, unerledigte Dinge, beispielsweise. Seufz.
Davon hab ich ja zum Glück auch nen Haufen.

Haaaach. Wird Zeit, daß sich was bewegt, und bitte in eine gute Richtung. Aber ich beschwere mich nicht ernsthaft, ich jammer nur ein bißchen, Erkältung at its best.

Dienstag, 31. Oktober 2006

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,...

...daß ich heute so hyperaktiv und hibbelig und gut gelaunt bin? Einfach mal genießen, das auf jeden Fall. But somehow...mir kribbelts in den Fingern, irgendwas liegt in der Luft, da geht was, kurz gesagt. Jawohl.

Ich bin echt gespannt, wirklich und wahrhaftig,auf die nächsten anderthalb Monate, die letzten dieses unsagbar intensiven Jahres 2006. Ich erwarte eine Wendung zum Guten, mindestens.

Mann, bin ich gut gelaunt...Das hat irgendwas mit Hormonen zu tun, hör ich da eine Nachtigall trapsen oder was? Oder ich werde schlichtweg wahnsinnig, auch immer wieder gerne genommene Alternative, höhö.

Macht hoch die Tür, das Tor mach weit...

Tüdelüt...Heute ist Halloween oder auch morgen Allerheiligen, aber das ist nicht der Grund für meine spontane gute Laune:

An meinem Geburtstag, nämlich am 19. Dezember diesen Jahres, spielen Subway to Sally! Und zwar genau hier!!

Ich will da hin!!!Das ist eindeutig ein Omen und ein Plan, der verwirklicht werden muß, jawohl. Haaaach, die wollt ich doch immer schon mal sehen, auch wenn ich sie (zugegebenermaßen) gar nicht so gut kenne. Und vorher wird, wenn alles klappt, Smiri zum Phoenix, schmerzhaft und von Dauer. Denn das ist das zweite große Projekt für diesen Tag (und nicht nur für diesen): Den Phoenix auf dem Rücken, groß, farbig und prachtvoll. Und für die Ewigkeit. Und dann nichts mehr, keine Farbe mehr in meine Haut, denn mehr Symbol als dieses gibt es nicht.

Also, wer schenkt mir die Karte, hm? (Die [m1] liegt hier ganz vorne, die hat sich eben schon angeboten!) Und vor allem: Wer kommt mit?

Montag, 30. Oktober 2006

Gutes Timing. And Good Times.

Schon seltsam: Manche Menschen fallen genau zum richtigen Zeitpunkt in mein Leben, und wenn sich unsere Wege auch nur ein kleines Stückchen weit kreuzen, so reicht es doch, um mich durch die nächsten Tage zu tragen. So auch dieses Wochenende, und es war höchste Zeit (um mal wieder Herrn Evilmad zu zitieren, aber wenn er doch recht hat...)!
Das sind die Arten von Freundschaften, die ich schätze und liebe und die mir wichtig sind: Wenn man sich einfach nur scheckig freut, den anderen wiederzusehen, auch wenn man davor monatelang nichts voneinander gehört hat. Und trotzdem weiß: Alles ist gut, wir sind jetzt hier, es ist wie früher und es paßt einfach so, wie es ist.

Und es wird immer wieder deutlich, wie auch gestern mit der [m1] in der heimischen Küche festgestellt, daß Schubladendenken nicht hilft im Beschreiben von menschlichen Konstellationen, daß gängige Begrifflichkeiten nicht ausreichen, um mit einem Wort eine Geschichte zu erzählen oder auch nur im Ansatz zu beschreiben, was über die Jahre hinweg zwischen Menschen passieren kann. Und wieviel sich damit verändert. Und daß man sich auch nach Jahren noch überraschen kann, auch wenn man sich so gut kennt, daß Erwartungen übertroffen werden, man weiter geht, als man vermutet hat, und gleichzeitig so herrlich vernünftig und so noch viel herrlicher willen- und hemmungslos agieren kann, seine Grenzen weitersteckt.

Desweiteren wird es Zeit, wieder zur Ruhe zu kommen. Feiern ist schön und tut gut, so langsam wird es aber auch für mich Lokomitive des Nachtlebens (nein, der ist leider nicht von mir) mal Zeit, ein wenig Pause zu machen und in geregeltere Bahnen zurückzukehren, damit ich nicht vor lauter Nacht den Tag nicht mehr sehe, aus dem nun mal zwei Drittel meiner Woche besteht.

Ein Energieschub in die richtige Richtung bahnt sich an, ich merke, wie ich mit dem chaotischen Status Quo unzufrieden bin und sich dringend etwas tun muß, ich dringend etwas tun muß, ein wenig mehr Struktur täte gut.

Von daher war das Wochenende ein guter Ansatz- und Startpunkt. Good Timing für die Guten Zeiten, die ich mir generieren werde.

Dienstag, 24. Oktober 2006

Sitting in the Kitchen with Boys.

Woah...was war denn gestern hier los? Plötzlich fast doppelt so viele Besucher hier wie sonst, wie kommts? Aber toll ist es ja schon, muharr...mein Ego fühlt sich dementsprechend gekrault, und wenn ich auch kein Alphablogger bin, so bin ich doch über jeden froh, der hier mitliest.

And now for something completely different: Schöne Gute Große Momente, die einem das Leben versüßen und wunderbare Tage ermöglichen und mich weitertragen bis zum nächsten Moment.

Gestern relativ spontanes Scrabblen bei Herrn Evilmad mit zwei Griechen (einer davon Herr Evilmad, der zwar kein biologischer, aber doch mentaler und emotionaler Grieche ist) und drei Damen und später noch Herrn G.
Und einer Flasche Jägermeister und brüllendem Gelächter, vielen "Malakas!"-Rufen seitens des griechischen Teams, SexDrugsNRocknRollThemenScrabble und zum krönenden Abschluß einer Folge Sinnlos Im Weltall.

Nach diesem bereits für sich genommen grandiosen Abend in der WG des Gottes der Verpflegung (Herr G.) und des Adonis der Unterkunft (Herr Evilmad), sehr passend Besser und Schöner genannt (von Frau W. als Eselsbrücke benutzt, um das Klingelschild identifizieren zu können) auf dem JungsWGSofa nächtigen, richtig gut schlafen, morgens Kaffee für alle kochen, Tisch decken, immens großartig verköstigt werden...und jetzt kommt mein Moment, mein ganz persönlicher Schöner Guter Großer Moment, in dem ich mir mein Kieksen nicht verkneifen konnte, weil das Glück von innen nach außen geplatzt ist (was auf Umsitzende recht seltsam gewirkt haben muß):

Gute Leute, gute Laune, wichtige Menschen um mich, die nicht zwingend wichtig sind, weil ich sie so gut kenne oder wir so viel teilen, sondern weil sie da sind, JETZT genau HIER sind und ich mit ihnen, alle gut gelaunt, alle irgendwie zusammen und dabei und gut füreinander in genau dem Moment in der Kombination und dann die ersten Takte von "Don't worry, be happy".

Moah. Das Gefühl kann ich nur schwer beschreiben, aber es war das absolute Glück, der Moment, in dem alles stimmt und alles andere egal ist. Das Glück hat mich gepackt und mich zu sich gezogen und mich aufgesogen und sich breit gemacht und mich eingehüllt und ausgefüllt und "KIEKS!" ist es aus mir rausgeströmt und ich war eins mit mir und der Welt. Und es war mein ganz persönlicher ScheißeBinIchGradHappyMoment, mein PhoenixMoment, ganz banal und doch klarer und durchdringender als so manche komplexen Nächte, in denen man zusammen ist und beieinander ist und doch alles viel komplizierter schön ist als so.

Also an dieser Stelle nochmal danke an alle Beteiligten: You Made My Day.

Smiri sitzt im Büro und schreibt diese Zeilen und grinst dabei.

Heute ist PhoenixTag.

Montag, 23. Oktober 2006

Wort zum Sonntag.

Viele Projekte tun sich auf, mehrere richtig große, viele kleine. Wir werden sehen.

Der Phoenix war tanzen gestern, richtig aus war er und wunderschön und rotzefrech. Was soll ich sagen: Ich gefiel mir. Und so langsam synchronisieren sich Innen- und Außenwelt, die Umwelt ist verblüfft und bemerkt die Veränderung.

Ich weiß, wo meine Grenzen liegen, eine davon wurde oder wird gerade erreicht, Zeit, in sich zu gehen und sich neu auszurichten, Zeit, Entschlüsse zu fassen.

Viel zu wenig Worte für das hier, heute. Immerhin ist Sonntag, Ruhetag. So auch in Smiris Welt.

Ich mache mich bereit für das, was kommt, denn es wird etwas passieren. Dieses EsLiegtEtwasInDerLuftGefühl macht sich breit, also los, Smiri, Nase in den Wind, Phoenix im Anschlag...wir sind gespannt, der Phoenix und ich.

Ende Neu, alles auf Anfang.

Ich freu mich. Und es geht mir gut.

Samstag, 21. Oktober 2006

Achtung. Arbeit!

Großartiger Industrialsong, der mir soeben wieder ins Gedächtnis fiel und Ausdruck meiner derzeitigen Arbeitssituation ist. Ja, ich arbeite viel, aber seltsamerweise mit Spaß an der Sache und Motivation.

Ich muß ein bißchen auf mich aufpassen, das ist mir in den letzten Tagen noch klarer geworden: Ich träume viel und wild und ich merke, da passiert was, da fühle ich Dinge, auf die ich ein mentales Auge werfen muß.

Heute nacht schon wieder vom Miszter geträumt, und immer in diesen Träumen reden wir, wie wir es im echten Leben nicht können: Ehrlich und mit Blick fest in die Augen des andern, von Gefühlen, von der Beziehung, die wir hatten und jetzt nicht mehr haben, schon lange nicht mehr haben.
Ich will ihn nicht zurück, das nicht, dafür weiß ich zuviel und habe zuviel gesehen und erlebt und erzählt bekommen: Das wird nicht mehr funktionieren und das "Nie mehr" war ein endgültiges. Aber reden würde ich gerne mit ihm, ihm von mir erzählen und ihm zuhören, wie er von sich erzählt.

Manchmal hoffe ich, daß er hier noch mitliest: Es wäre vorstellbar und nicht völlig unmöglich. Und in dem Moment zensiere ich mich schon wieder, weil ich viele Dinge nicht schreibe, über ihn und mich und uns zur Zeit, die ich aber trotzdem gerne sagen würde.

Und so träume ich, immer öfter zur Zeit, daß wir reden, von Angesicht zu Angesicht, er und ich, zusammen. Und uns wieder in die Augen sehen und merken, wie viel Liebe da noch ist, wie viel nicht ausgesprochen wurde die letzten sechs Monate. Und in meinen Träumen darf ich ihn im Arm halten, seine Hand halten, sein Gesicht ansehen und berühren, manchmal sogar...ihn küssen. So wie früher, nur trauriger und endgültiger, weil es kein Anfang von etwas ist, sondern ein Abschiedskuß: So war es, das war es, ab hier endgültig nichts mehr. Ich darf ihm sagen, daß ich ihn vermisse, daß es immer noch weh tut, daß ich von ihm träume darf ich ihm sagen im Traum und daß ich immer noch traurig bin, daß es nicht sein durfte mit uns, nicht mehr sein darf als das, was wir hatten. Und daß mir die guten Momente wieder einfallen, daß ich ihm danke für diese guten Momente, daß er mich ein Stück weitergetragen hat, daß er mich aufgefangen hat, nicht immer, aber oft. Und daß ich ihm danke für das Gefühl der Zweiheit, was wir fast anderthalb Jahre mit uns trugen, atmeten und lebten.

Ich würde heute vieles anders machen, anders handeln, andere Dinge sagen. Aber damals tat ich alles nach bestem Wissen und Gewissen, ich hätte nichts anders machen können und ich bereue nichts. Keine Sekunde bereue ich, denn es mußte so kommen, mußte so sein und werden, was es jetzt ist. Ich muß heute hier sitzen und diese Zeilen schreiben, von meinen Träumen erzählen und meiner Hoffnung, daß es ihm genauso geht.

Nein, ich will keinen Neuanfang. Ich will nur ein gutes Ende, für mich.

Ich arbeite und verarbeite und schreibe alle Liebe für ihn zwischen diese Zeilen, für meinen Miszter. Ich habe Dich geliebt, wirklich und wahrhaftig geliebt, und das weißt Du, denke ich.

Szeretlek, csillagom. Immer noch. Nur auf eine andere Art und Weise.

Und es ist gut. Wie es ist.

Donnerstag, 19. Oktober 2006

Was wollen wir trinken... Bitte erstmal nichts mehr, vielen Dank auch.

Eieiei...Smiri war schon wieder immens betrunken gestern, was allerdings ein MitMissyInZeitenDerNotTrinken war und dennoch Spaß gemacht hat.

Und auch hier merke ich die Früchte der Therapie: Ich werde nicht mehr niedlich, wenn ich einen im Tee habe, so wie früher. Sondern ich bleibe im Großen und Ganzen so wie immer, vielleicht ein bißchen eindringlicher und langsamer, auf Koordination und Artikulation konzentriert, und zuweilen ein wenig wahnsinniger und selbstsicherer (wie beispielsweise am Wochenende), aber im Großen und Ganzen einfach authentisch ich. Nicht klein und niedlich und verpeilt und irgendwie süß, sondern smiriesk durch und durch.

Das scheint mir auch der Grund, weshalb die letzen Tage offiziell unter "Gute Tage" verbucht werden können: Sie waren authentische SmiriTage, nicht verbogen, nicht verschwiegen, nicht verklemmt und sich im eigenen Selbst verheddert, sondern meine Tage.

Und wenn ich mir die Missy so ankucke, wies ihr geht und was sie denkt und fühlt, denke ich an mich vor einem Jahr, wie es mir ging und wie ich dachte und fühlte: Schlecht, richtig schlecht und furchtbar.

Als ich das erste Mal bei Herrn S. war und auf seinem Sessel ihm gegenüber saß und erzählte, war ich so fertig wie noch nie zuvor in meinem Leben. Gutes Timing, daß ich zu dieser Zeit ausgerechnet an ihn geraten bin, daß alles so unproblematisch geklappt hat, daß die Krankenkasse eingewilligt hat, daß ich mich dazu aufraffen konnte, dreimal die Woche den gleichen Weg zur Therapie zu gehen.

Denn jetzt sehe ich die Missy und sehe mich damals und jetzt und weiß: So schlecht wird es mir nie wieder in meinem Leben gehen. Klar wird es mir bestimmt nochmal schlecht gehen, schlechter als heute, viel schlechter, aber: es wird anders sein. Besser schlecht, wenn es denn so etwas gibt. Denn ich bin bei mir angekommen und verlasse mich so schnell nicht wieder, ich bleibe bei mir, und das alleine macht alles viel trag- und faßbarer, wenn man wenigstens nicht mehr außer sich, sondern bei sich ist in Zeiten der Not.

Mittlerweile kann ich Sachen mit mir alleine ausmachen, trage aber nicht mehr alles im Stillen und Geheimen. Mittlerweile kann ich Leute um Hilfe bitten, wenn ich nicht mehr weiter weiß, kann mich selbst beobachten und Schlüsse ziehen, meine Finger von offensichtlichem Unglück lassen, kompetent zur Seite stehen, weil ich nicht mehr hemmungslos und grenzenlos mitleide, sondern meine Grenzen ziehe und kenne und von meiner Festung aus agieren kann.

Mein Palast auf den Ruinen von Trash Town hat erste Türme und Zinnen und Wehre und ein großes, massives Burgtor bekommen in den letzten Wochen, und hereingelassen wird nur, wer es verdient hat, wer ungefährlich ist, wer der PhönixBurg Gutes tun kann und will.
Nun gut, die Mauern sind noch ein wenig wacklig an einigen Ecken und Enden, und wirklich bequem ist es auch noch nicht - manchmal pfeift der Wind durch die Räume und dann wird es kalt. Aber das kommt alles noch.

Und ich habe ein Motto dazubekommen: Es heißt nicht mehr nur "Alles wird Gut", also ausharren, aushalten, Zähne zusammenbeißen und sich an die Hoffnung klammern, auf daß man den Halt nicht verliert beim Ertrinken, sondern auch "Alles hat seine Zeit".

Denn: Man muß nicht immer etwas tun, und oftmals ist die Lösung eines Problems nicht die Art der Handlung, entscheidend ist vor allem der richtige Zeitpunkt.

"Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit; weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit; Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit; suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit; zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit; lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit." (Kohelet 3, 1-8)

[Hier zitiere ich übrigens nicht nur die Bibel, sondern meinen eigenen Blogeintrag von vor bißchen mehr als einem Jahr. Wußte ich doch, daß ich das schon mal irgendwann geschrieben hatte, ts!]

[edit: Ich habe soeben gelesen, daß ich damals "Ich und die Anderen" von Matt Ruff empfahl. Erstaunlich. Denn meine aktuelle Lektüre ist... "Ich und die Anderen". Von Matt Ruff. Na, da brat mir mal einer einen Storch...]

Mittwoch, 18. Oktober 2006

Wah, was bin ich organisiert...

...beim Konzipieren wissenschaftlicher Studien. Fast ne Stunde mit meinem Chef und U. in seinem Büro gesessen und über ökologische Validität, Versuchspläne, Blended Learning und sowas geredet - und sogar alles davon verstanden! Wahnsinn.

Da bekommt man dann doch das Gefühl, daß vierzehn fünfzehn Semester nicht umsonst waren. Und daß ich wider Erwarten doch sowas wie Organisationstalent besitze, man höre und staune. Und daß ich tatsächlich verantwortlich für den ganzen Kram bin. Waaaaahnsinn.

Außerdem hab ich jetzt Feierabend und werde mich endlich mal in die City begeben, um dort mit der Missy, sofern wir nicht weiterhin aneinander vorbeitelefonieren, endlich einen Kaffee schnabulieren zu gehen.

Von Jakob geträumt hab ich heute nacht: Ich hatte ihn auf dem Arm. Schön wars, gutes Gefühl, guter Tag, Kompetenzerleben.

Alles wird gut, doch noch irgendwann. Muharr!

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