Mir deucht, ich werde gerade Zeugin eines klassischen Zeitzonendilemmas: Irgendwelche Herren da unten vor meinem Haus befinden sich in Buenos Aires oder wo auch immer es jetzt vier Uhr nachmittags sein könnte, denn DIE REISSEN DA UNTEN DIE STRASSE MIT EINEM PRESSLUFTHAMMER AUF!!!

Kein Scheiß. Punkt 0.39h SmiriRechnerZeit hämmern da irgendwelche Herren mittels PRESSLUFTHAMMER in der Straße rum. Samstag NACHTS. Was soll denn die Scheiße, bitteschön???

Oh, jetzt haben sie Phase zwei eingeläutet: Das Saugen. So hört es sich zumindest an. Als würden die jetzt mit einem riesigen Staubsauger die Straße saugen. Um 0.50h. Hier. Vor meiner Tür.

Ich weiß ja nicht, wie das in Buenos Aires oder welcher Zeitzone auch immer Ihr entstammt, liebe geschätzte Herren HämmererUndSauger, so Usus ist, aber hier IST ES MITTEN IN DER SCHEISSVERDAMMTEN KACKNACHT!

Ok, ich nehme das dann mal zum Anlaß, noch ein bißchen zu packen. Schlafen ist eh was für Anfänger. Oder Angehörige anderer Zeitzonen.

Falls es sich da unten um einen dringenden Notfall handeln sollte (Pudel ins Klo gespült, Hinkelsteine geschissen, Pottwal in der Waschmaschine mitgewaschen), entschuldige ich mich für meinen Unmut.

Oder es sind irgendwelche irren englischen Fußballfans, die ihren Unmut wiederum in den Asphalt ritzen mit den im Handgepäck gefundenen Werkzeugen (Preßlufthammer und Hoover).

Oder die Aliens finden Kornkreise zu öde und versuchen es mal etwas offensiver ("Leute! Wir sägen hier mit unseren UFOs Löcher mitten in Eure Städte! Wer uns jetzt noch leugnet, ist doof oder Amerikaner! Mit freundlichen Grüßen, die Aliens.").

Ich hätte große Lust, Sachen aus dem Fenster zu werfen (da hätte ich grad echt genug Wurfmaterial für)...hrngh. Das Geräusch macht mich kirre!

Nun ja. Null Uhr siebenundfünfzig und hier reißt jemand die Straße auf.

Nie fragen.

Ay, Caramba.

Ich brauche eine sehr große Sonnenbrille. Draußen is so hell und viele Dinge tun muß ich. Aber immerhin sind wir (ja, wir alle persönlich, die wir gestern gegen Argentinien gespielt und gewonnen haben) im Halbfinale. Gebrüllt habe ich und Fußball genossen und mitgefiebert.

Und viel getrunken und trotz Überschreitung der Sichtgrenze weitergetanzt und mich gefreut und gefeiert und meine Cojones genossen, die metaphorischen, die neu wachsen und mich zieren.

Dienstag ist Umzug und ich bin verkatert. Das sind zwei Umstände, die nicht zueinander passen. Anyways, ich ziehe jetzt los und kaufe eine Sonnenbrille. Oder gehe irgendwo rein, wo es dunkel ist. Zum Beispiel in meinen Kleiderschrank. Oder zum Lachen in den Keller. Oder in den nächstgelegenen Pottwal meines Vertrauens.

So, das Gehirn ist nun entleert, Restmüll beseitigt, jetzt kann ich rebooten (am besten von einer Tasse starken Kaffees aus)...

Heute ist ein BähTag allererster Güte, liebe Leser...

Erst hab ich verschlafen, dann alles mögliche verpeilt (Kausalzusammenhang bitte beachten), dann war ich gelangweilt und jetzt bin ich schlecht gelaunt.

Immerhin hab ich noch Kisten gepackt, und stelle fest: Meine Fresse, sind das viele. Und werden das noch viele werden... Absolutes Ikea/H&M/Amazon-Verbot für die nächsten hunderttausend Jahre. Mindestens.

Und ich versuche ja, den ganzen Mist wieder loszuwerden: Altkleidersammlung, Sperrmüll, Wertstoffhof...

Also, hier ein Aufruf an alle: Wenn Ihr ein Sofa, eine Lampe, eine Kommode, einen Tisch, einen Sessel, jede Menge Einrichtungsgedöns braucht...meldet Euch und zwar BALD. Sonst landet das alles alles alles auf dem MÜLL.

Und ich brauch noch Kisten, befürchte ich. Und: Wie soll das alles in ein Zimmer passen? Aaargh...

Immerhin bin ich am Ausmisten, schon seit Tagen, innerlich und äußerlich. Alles, was stört, mich fertig macht, mir Energie und Zeit raubt: WEG. Haare, Beziehungen, Jobs, Klamotten, Probleme, unselige soziale Verflechtungen. Gefühle, Ängste, Abhängigkeiten. Alles muß raus und weg und fort von mir.

Und ich bin echt froh, wenns vorbei ist und alles in der neuen Wohnung und eingeräumt und alles gestrichen (fuck, ich brauch noch Farbe!!! Warum sagt mir das keiner???) und alles umgemeldet, angemeldet, abgemeldet ist. Bwahahahahahahaha. Da ging gerade ein kleines, dickes Pony mit mir durch, kein Anlaß zur Besorgnis.

Aber irgendwie muß das doch gehen alles, Himmel nochmal...

Und kaum ist es vorbei, bin ich auch (hoffentlich) schon wieder weg. Zwar nur kurz, aber es deucht mir durchaus zum rechten Zeitpunkt.

Ach, und übrigens: Es ist WM. Das hatte ich tatsächlich vergessen, sowas. Da sieht man mal, wie völlig off the planet mich solch eine lapidare Sache wie ein Umzug kickt.

Es empfiehlt sich in den Wahnsinn des Weiterpackens Schlafengehens,

Smiri

Smiri geht gleich Party machen im Quasi-Ausland (zumindest noch weiter weg als die andere Seite des Flusses). Schön. So richtig mit Zelt und Rucksack und Schlafsack. Und Grillen und Wiese und draußen pennen und vielen Leuten und Gammelklamotten und nicht hier, sondern weg. Und vor allem: Morgen nicht um sieben aufstehen müssen, das erste offizielle Wochenende seit Jahren. Keine Verantwortung, kein OhGottIchMußLangsamMachen, kein HoffentlichGehtHeutAllesGut. Einfach mal hängen lassen, feiern, irgendwann schlafen gehen, alles vergessen können, nur sein und zelebrieren.

Was meine anderen Wegfahrpläne angeht: Keinerlei Neuigkeiten, ob das klappt oder nicht. Das macht mich jetzt ein bißchen hippelig. Nunja, könnte aber auch an viel Kaffee und Mouse on Mars zum Frühstück liegen.

By the way: Glück ist folgendes...
Völlig pleite kurz vorm Umzug mit nur einem Nebenjob in der völlig versifften Küche stehen, das Geschirr der letzten gefühlten Jahre spülen, dabei die Niun Niggung hören und laut grinsen, weil die Sonne so schön scheint und man bald umzieht und die Musik so lustig ist und mir so gefehlt hat. Und plötzlich ist wieder Sommer und alles wird schon irgendwie gut werden.

Jep, der Phönix ist ungeduldig, aber zufrieden. Und putzt sich nach und nach sein Gefieder und sieht jetzt ein bißchen weniger aus wie ein explodiertes Eulenbaby. Krah!

So langsam wirds Zeit, daß ich was Sinnvolles mit meiner Wohnung unternehme...das Chaos nimmt überhand und gleichzeitig aufräumen, packen und ausmisten ist eher schwierig.

Nunja, der SmiriMamaGeburtstag war ok, ich völlig übermüdet und grenzdebil, von daher alles prima. Müde bin ich nach 13 Stunden Schlaf immer noch, mannmannmann...mehr Kaffee!

Und mir fällt auch grad nicht wirklich viel ein, was ich der Nachwelt erhalten möchte, außer daß ich die neue Frisur mehr und mehr hochachte, meine Entscheidung, dem Wohnzimmer den Rücken zu kehren, nicht bereue, nen neuen Job suche, darauf hoffe, dank Geldspenden bis dato eher im Hintergrund agierender Familienmitglieder keinen neuen Zweitjob zu brauchen und mich nur mit einem begnügen zu dürfen (ich habe soeben festgestellt, daß ich alles in allem seit vier Jahren zwei Nebenjobs mache...wär doch auch mal gut jetzt, oder?), hoffe, daß der Umzug bald geschafft ist, mich freue, das erste Wochenende seit Äonen wirklich frei zu haben und direkt auf Urlaubsparty nach UrlaubsgarnichtweitwegHof verschwinde (mit Zelt, Schlafsack, Grillgut und Getränken), auf Nachricht zwecks Reisevorhabenbestätigung warte und kurz: mich verändere.

Halleluja.

*gähn*

Welcome to the Durchmachfront...naja, drei Stunden hab ich immerhin geverpennt, sogar viereinhalb, wenn mans genau nimmt. Eigentlich wollte ich mich ja nicht hinlegen, aber wies so is...Schei*Schwerkraft. Jetzt bin ich zum Glück nicht mehr ganz so aus Glas und zerbrechlich wie vor dem Schlafen, und arbeiten war ich sogar auch. Halleluja, alles noch geklappt, wenn auch mit...vierstündiger Verspätung (omg).

Die SmiriMama hat heute Geburtstag, und das paßt ganz gut, weil: Ich bin so müde und daneben, mir is grad eh alles wurscht, unter anderem alles, was man mir an meine Ohren dranträgt/hängt/setzt/stellt/legt. Ich kann heute sowohl alles in Grund und Boden labern als auch ganz entspannt zuhören (mentales Summen). Von daher: Her mit den Familienfesten, solange sie nur nicht laut sind!

Desweiteren erfahren, daß ich gaaaaanz toll und angeregt morgens um fünfsechsieben pädagogische Diskussionen führen kann. Mein Dank geht hier an Jochen und Uschi* und an das Lamm, deren Steaks wir heute morgen gegrillt verspeisen durften...mit Knoblauch-Honig-Ofenkartoffeln und selbstgemachtem Kichererbsenmus. DAS nenn ich betrunken heimkommen und noch was essen, nicht diese halbgare FischstäbchenPizzaInstantpüreewennshochkommtmalNudeln-Fraktion, der ich ja (noch!) angehöre...

Anyways, jetz is Jeburtztach anjesacht. Und ich will dringend vorm Essen was essen, weil: Getrunken habe ich altes Aas, getrunken und gelacht und gekickert (ich Göttin des Tischfußballs) und geredet und gelebt.



Schön wars.


* [Namen wurden bereits im Laufe des gestrigen Abends von der Redaktion, nämlich Jochen und Uschi, geändert. Ihr wußtet, warum Ihr unerkannt bleiben wolltet, oder? Dann muß ich mir den Streß mit Pseudonymsuchen nicht machen, bedankt, bedankt]

Mwoah. Endlich mal Schlaf, viel davon. Jetzt kanns in Ruhe weitergehn.

Die ersten Kisten stehen (noch leer) in meiner Wohnung, die ersten Klamotten sind verschenkt (braucht noch jemand was? Schuhe, Kleider, WohnungsEinrichtungsGedönsi? Kommt alles weg, ALLES.), so langsam wirds ernst hier.

Und das kommt gerade zur rechten Zeit, ich merke, ich muß was verändern, sonst bleib ich stehen. Und das will ich nicht.

Die letzten Tage viel Selbstkalibrierung betrieben und festgestellt, daß die gefühlte Unzulänglichkeit verdammt tief sitzt, so tief, daß ich fast gar nicht rankomme und mehr als irrational reagiere, wenn da was dranstößt. Das nervt und tut weh und ist unnötig, aber ich kann mich nun mal selber nicht toll finden auf die Dauer, zumindest nicht lange und beständig.

Wo ich auch hinkucke, ich steh mir selber doof im Weg rum und gehe mir damit fürchterlich auf die Nerven. Weil ich eigentlich weiß, daß ich toll bin und schön und intelligent, aber all das zählt nicht, weil das Negative oder eingebildet Negative soooo viel wichtiger erscheint. Was ein Scheiß, diese ganze Psychokacke.

Trotzdem bin ich froh, das alles so ungeschminkt wahrnehmen zu können. Wie schlimm muß es sein, wenn man blind durchs Leben läuft und nicht weiß, woher der ganze Gefühlsmist oder die Mistgefühle denn nun kommen... Jedenfalls bin ich auf dem richtigen Weg, das sage ich mir immer wieder. Und wenn auch alles noch nicht so ist, wies sein soll, es wird besser, jeden Tag ein klitzekleines bißchen.

Und jetzt wird die missy beim Arbeiten besucht.

Kann mal bitte, bitte, BITTE jemand diesen glorreichen verdammten, tollen bösen, fantastischen fatalen Partymodus ausmachen, in dem ich mich befinde?

Hach. Wenns aber auch so Spaß macht weh tut. Dasblödeisja: Es tut nicht mal richtig weh, es macht nur müde, weil ich Wochenends nur in Schichten schlafen kann und selten mehr als zwei, drei Stunden am Stück. Das heißt wiederum, daß ich pro Wochenende zur Zeit weniger schlafe als normalerweise in einer Nacht. Und das wiederum heißt, daß sinnvolle Dinge tun leider entfällt. Nunja. Gibt schlimmeres.

Ich betätige mich wieder als TanzflächenConquistadora, und das mit Erfolg: Spaß machts und es beruhigt die Nerven.

However: ein kurzes Nickerchen, und dann gehts schon wieder ab auf Arbeit. Und wenn alles klappt, komm ich auch mal irgendwann zum Briefe schreiben und telefonieren.

In diesem Sinne: weitermachen abschalten.

Na, das ist doch mal ein Titel für einen Eintrag, oder? Hat aber mit dem Inhalt recht wenig zu tun, höhö...mal abgesehen davon, daß Smiri eine ist, aber das wissen hier sicherlich alle.

Die Hitze tut so guuuuut! Kaum zu fassen, was so Wetter ausmacht. Ich bin am Schwitzen und glücklich oder doch zumindest zufrieden. Und pleite wie eine arme Kirchenmaus, habe ich gestern mal festgestellt. Nun ja, hoffen wir auf familiäre Finanzhilfen, sonst wirds echt übel, von wegen Umzug und Kaution und Zahnarztrechnung und weiß der Fuchs. Alles wird gut!

Heute nacht aufm Sofa verendet und geträumt, es klopft jemand ganz leise an meine Tür, andauernd...klopfklopfklopf...klopfklopfklopf...echt gruselig. Hab mich dann vom Sofa geschält und mich ins Bett getragen.

Sonst gibt es aus Smiris Welt recht wenig zu berichten...es stehen Gespräche an, diverser Art, von denen einige stattfinden und andere, auf die ich jetzt nicht mehr warte, weil eh Hopfen und Malz verloren ist. Wer nicht will, der hat gewollt, und fertig. Bißchen sauer und enttäuscht bin ich darob und es brodelt im Phoenixherzen. Aber ich erwarte jetzt einfach nichts mehr, lesson learnt.

So, und jetzt geh ich Rollenspielen (endlich und vorerst zum letzten Mal, schniiiirpf).

Und wech,

Smiri

Hach. Ich bin stolz und froh und zufrieden mit mir selber, weil ich mir einen langgehegten Traum verwirklicht habe:
Seit gestern bin ich stolze Trägerin eines schwarzen Undercuts mit knallroten Strähnen. Die zwei MiszterDreads sind ab und in die Erinnerungskiste gepackt, wo sie auch hingehören, auf zu neuen Ufern.

Und jetzt bin ich meine eigene Traumfrau und könnte mich von morgens bis abends im Spiegel bewundern und mir sagen, wie schön ich bin...

Krasse Frisur, in der Tat, aber unheimlich stimmig und zu mir passend. Und darüber hinaus hatte ich gestern das Gefühl, ein Stück von mir selber gefunden und an die richtige Stelle gesetzt zu haben, es macht "klack!" und etwas langverklemmtes rastet ein.

Mit den Haaren fielen ganz viele Sorgen und Nöte von mir, sehr symbolische Handlung. Ich will mich nicht mehr verstecken, sondern das tun und zeigen, was ich bin, da stehen Haare ganz oben auf der Liste.

Keine Ahnung, weshalb ich mich das nicht früher getraut habe, ich hatte anscheinend Angst vor den Reaktionen, aber warum? Ich weiß es nicht. Das Feedback ist mehr als gemischt, wobei sich hier eine genderspezifische Antworttendenz abzeichnet: Frauen finden es eher toll, Männer eher scheiße. Liegt das am Symbolgehalt der Haare? Sowas von wegen tollere Haare gleich größerer Marktwert oder so? Würde mich echt mal interessieren.

Jedenfalls bin ich unheimlich stolz und es fühlt sich gut an. Und die kaputte Stelle in meinem Nacken, die seit siebzehn Jahren schorft und verkrustet und blutet, wird jetzt brav gepflegt und das, was mir im Nacken saß, bearbeitet und endlich erledigt.

Danke an dieser Stelle an AnnaZwo, die weltbeste GothikFriseurin der Welt, die mich rasiert, blondiert, gefärbt und mit Bierchen versorgt hat und Zeuge verschiedenster Lobeshymnen von mir an mich selbst wurde: DANKE.