Moment mal, moment mal: Eine kurze Analyse meiner Schräglage ergab, daß ich mich fühle, als hätte ich schon verloren.
Kurze Frage meiner Ratio an mich: Was denn bitteschön verloren? Mit welcher Begründung? Unter Bezugnahme auf welche Fakten?
Ach, gar keine? Na also.
Seltsames Ding, das Bewußtsein: Meines wirft immer gleich sämtliche verfügbaren Flinten in umliegende Körner, wenn so eine Situation herrscht wie die derzeitige. Oder hat zumindest das dringende Bedürfnis danach. Ist aber doch Unsinn: Erstens gehts hier nicht um Gewinnen, Verlieren, Kämpfen, das hier ist kein Krieg, okay? Und auch kein kriegsähnlicher Zustand, wo wir grad schon mal dabei sind.
Wenn die Freundin oder was auch immer meines besten Freundes oder was auch immer (wie man sieht, alles nur Arbeitstitel hier, so richtig definiert hat das noch niemand) eifersüchtig auf mich ist (und das meiner Meinung nach auch völlig zurecht), ist das a) nicht mein Problem (zumindest nicht primär) und b) heißt die logische Konsequenz nicht, daß betroffener Mister B. automatisch den Kontakt zu mir abbrechen wird. Und c) ist es auch keine Lösung, wenn ich andeute, mich einfach aus diesem System zu entfernen im Sinne von eben von meiner Seite aus den Kontakt abzubrechen. Wäre einfach, wäre praktisch, will aber keiner.
Also, Smiri, nimm mal die Flinte schön wieder an Dich und schmiede sie zu einer Pflugschar oder einem Schwert, je nachdem, was die Situation erfordert. Aber warte vorher, bis es eine Situation GIBT, okay?
Dammit. Jetzt wirds kompliziert...
Gut allerdings: Die Komplikation geht ausnahmsweise mal nicht von mir aus, sondern von Mister B.
Zu erwarten war es insgesamt schon irgendwie, so ein Prioritätenclash (der Mann hat immerhin sowas wie ne Freundin), aber ich weiß nicht, wie das hier im Sinne eines Präzedenzfalles ausgehen wird.
Und so ganz kapieren tu ichs auch nicht.
Also das Problem.
Von meiner Seite aus gäbe es nämlich keins.
Und eigentlich ist es auch nicht mein Problem, strenggenommen.
Whatever...
Ich hab ein bißchen Schiß. Weil ich mich an den Herrn nämlich gewöhnt habe und wir uns summa summarum sowohl einig als auch einzigartig sind.
Soll er mal machen.
Schräg gehts mir trotzdem.
Soothing: Orbital, "Halcyon+on+on". Hatte ich zwar schon mal verlunken, aber ich tus nochmal.
Schön ist das hier.
Und anstrengend, manchmal. Viele Diskussionen, viele auch um Dinge, die kompliziert werden oder sind oder manchmal dann auch gar nicht.
Erste Enttäuschungen und Streitgespräche (?), die genau da hin gehören, sich positionieren, einen Standpunkt aufbauen.
Was mich bei allem Überlegen und Rationalisieren wirklich wahnsinnig macht (und so ÜBERHAUPT NICHT HILFT): Wenn jemand verdammt gut riecht. Schon beim ersten Treffen fiel mir das auf und ich war beeindruckt.
Da nützt dann auch Vernunft nix, wenn mir jemand so lecker riecht, daß ich vierundzwanzig Stunden am Tag nur an ihm schnuppern möchte...
Und es macht das einfach nur genießen gleichzeitig schöner - und schwerer.
Tja, liebes Internet, social networking machts möglich: Ich glaub, der Fuchs becirct nunmehr andere Trauben.
Und die SSRIs machens möglich, daß ich darüber nur lachen kann...
Allüberall einsetzbar und aus vollem Herzen gemeint, immer und immer wieder, ein Wort der Situationsbeschreibung:
DEPP.
Dafür hatte ich heute ersten Seminartag, war klasse. Hat alles geklappt und ich war aus verschiedenen Gründen zwei Stunden früher fertig als geplant. Hervorragend!
Mister Broons erweist sich derweil nicht nur als hervorragender Gesprächspartner für stundenlange fernmündliche Kommunikation, sondern auch als eins a Weckdienst: Eine Woche könnte wirklich wesentlich schlimmer anfangen, als morgens um sechs erst eine Weck-SMS mit einem Zitat aus untenstehendem Lied zu bekommen ("First train home, I've got to get up!"), um dann entspannt ein Viertelstündchen zu plauschen und sich währenddessen entspannt Kaffee zu kochen.
Unglaublich, es gibt Leute, mit denen benimmt man sich von Anfang an wie ein altes Ehepaar, hihi.
Find ich grad gut.
Alles andere ist mir im Moment echt zu nervig. Oder zu albern, je nach Tagesform.
Aber ein bißchen schniefig bin ich ja doch, der Fuchs war nämlich toll (bis auf das Deppsein). Nuja: Egal.
Morgen gehts weiter, und zum Schluß noch ein wenig Musik:
Liebes Internet, es tut mir leid, daß die Berichterstattung aus Smiris Welt derzeit so konfus und unvollständig ist...mir ist irgendwie mindestens ein Wochentag abhanden gekommen, habe ich den Eindruck.
Mein Internet ist leider kurzzeitig verschieden (zumindest zuhause), und am Ende eines Arbeitstages will ich zumeist schnell nach Hause oder in halbdunkle, verrauchte Kneipen, statt zu bloggen.
Nur ganz kurz und soviel:
Der Fuchs hat sich gemeldet.
Typisch, oder? Ich reiße den halben Bau ab und rede meiner Umwelt ihre Ohren blutig, dann piept mein Telefon, und schon ist alles wieder in Ordnung.
Egal: Jedenfalls gehen wir Kaffee trinken, aller Wahrscheinlichkeit nach und am Samstag. Also morgen.
Und ich bleibe heute Abend hoffentlich zuhause, ich war nämlich gestern mit der Frau vom Amt und Mister Broons unterwegs. Bis um drei. Mojito und ein ganzes Päckchen Zigaretten. Aua. War ganz wundervoll.
Montag bis Mittwoch halte ich hier ein Blockseminar und werde jetzt endlich mal nervös, herrgott, drei Tage vor Zweitsemestern stehen, hui, was eine Aufregung! Dank meines privaten Durcheinanders fühle ich mich weniger als gut vorbereitet, obwohl ich es eigentlich bin, und das sogar sehr gut.
So sieht das aus, alles in allem.
Und jetzt gehe ich nach Hause. Ich muß meinen Zeitstrahl mit dem des Universums synchronisieren...
Erkenntnis des Tages:
Selbst die lieblichste Traube wird sauer, wenn der Fuchs nicht mal versucht, sie zu erreichen.
Und um mal meine herzallerliebste Missy zu zitieren: "Ich möchte jetzt gerne Mäuse melken. Ich suche schon mal nach ganz kleinen Eimern. Und winzigen Schemelchen."
Also, diese Männer-Frauen-Spielchen sind mir echt zu blöd. Scheint ja im Prinzip nur drum zu gehen, sich möglichst lange möglichst desinteressiert zu geben, oder habe ich da was mißverstanden?!?
...als mir das am Donnerstag noch sehr bewegt erschien, wußte ich noch nicht, wie das Wochenende verlaufen würde...
Bin grad viel zu müd zum Schreiben, so viele Eindrücke, so viele tolle Dinge getan und gesehen und gesagt bekommen und überhaupt:
Papa hatte Geburtstag und hat mit seinen brasilianischen Freunden gefeiert, ich war am Abend vorher natürlich doch noch tanzen (es lebe die Unvernunft) und hatte daraufhin erstmalig Herrenbesuch in meiner Wohnug, die by the way zur Zeit völlig zurümpelt, weil ich gar nicht mehr zuhause bin, sondern nur noch unterwegs.
Im Moment ist grad alles sehr provisorisch und verdammt gut, wenn auch noch nicht verarbeitet.
Ich rekapituliere die letzten Tage mal in Ruhe, wenn ich wieder bei klarem Verstand bin (Ereignisse gehen auf Kosten von Schlaf, ich bin total balla, weil massiv übermüdet)...
Ein durchweg konfuser Jahresbeginn, muß ich schon sagen.
Meister Crowbar und ich telefonieren jetzt seit Mitte Oktober, das werden nächste Woche geschlagene drei Monate.
Und seit zweieinhalb Monaten versuchen wir, uns mal in echt zu treffen. Dieses Unterfangen scheiterte bis jetzt kläglich an den diversesten Kapriolen, von Schweinegrippe über Vorstellungsgespräche über Motorradmessen war bisher so ziemlich alles dabei.
Kein sehr erfreulicher Zustand.
Mich reibt das ganze seit einiger Zeit nur noch auf und ich weiß schon gar nicht mehr, welche Reaktion oder Handlungsanweisung sowohl richtig als auch angemessen als auch sinnvoll ist:
Sollten wir vielleicht einfach beschließen, daß es nicht sein soll, und es lassen?
Sollten wir es auf jeden Fall weiter probieren?
Sollten wir uns eine Deadline setzen und es dann lassen?
Ich bin, gelinde gesagt, konfus. Wenn man mit einem Menschen drei Monate lang telefoniert (täglich, by the way, und wenn es auch mal nur fünf Minuten sind), entwickelt und verändert sich alles mögliche und wird eine sehr, sehr eigene Art der Beziehung. Und jetzt, da wir beide vom Frust so aufgerieben sind, fangen wir an, uns am Telefon anzuzicken und uns unschön zu benehmen. Das ist (neben blöd und ätzend) verdammt interessant, wieviel von einer "echten" Beziehung (im Sinne von Interaktion zwischen zwei Personen) sich gerade in dieser rein virtuellen Beziehung abspielt. Das Problem, was sich mir gerade stellt, ist allerdings, daß ich (im Gegensatz zu einer realen Beziehung mit Face-to-Face-Kontakt) überhaupt nicht weiß, wie ich mit sowas umgehen soll.
Weder mit meiner Wut darüber, daß es schon wieder nicht geklappt hat, noch mit Meister Crowbars Frust über die Situation. Beides sind reale Tatsachen, allerdings Tatsachen einander virtueller Personen. Ist das dann ein reales Problem?
Ja, ich bin zur Zeit recht orientierungslos, was diese Geschichte angeht. Und viel zu neugierig, um jetzt "einfach so" (haha) aufzugeben und das Ganze auf sich beruhen zu lassen.
Auf der anderen Seite bin ich des Wartens so unendlich müde.
Schön wars, auch ohne Besuch aus Hannover, dafür ganz viel aus der Homebase.
Halb zwölf mußte ich meine letzten Gäste dann rauskehren, ich war total im Eimer und konnte nicht mehr sitzen und zuhören. Halb zwölf. Jaja, so werden die Geburtstage mit zunehmendem Alter. Hach.
Vielen vielen Dank für die tollen Glückwünsche und Geschenke und die Anwesenheit, ich habe mich wirklich sehr gefreut und sehr amüsiert!
Ob es jemandem auffällt, wenn ich nächstes Jahr nochmal 30 werde? War so schön, das könnte ich ruhig noch ein paar Mal haben...
...werde ich 30.
Fazit: Öhm...zu wenig Zeit zum Nachdenken in letzter Zeit, um ein richtiges Fazit zu ziehen.
Jedenfalls bin ich weiterhin unbesucht (so langsam glaube ich wirklich, es soll einfach nicht sein), deshalb habe ich "SOS Geburtstag" aktiviert und bekomme dann statt Herren- eben Damenbesuch. Gut, wenn man beste Freundinnen hat, auf die man sich verlassen kann.
Und die einen nicht alleine lassen, wenn man dreißig wird.
Mein neuer Salon steht übrigens soweit. Und ich muß sagen, schön ist es hier. Ich bin verdammt stolz auf mich und meine Rödelei der letzten zwei Tage: Von null auf hundert in 48 Stunden, das ist (zumindest im Wohnungseinrichtungsbereich) sehr ordentlich.
Jetzt heißt es erstmal warten und nicht allzu enttäuscht sein, daß das Universum sich mal wieder entschlossen hat, die zwei Königskinder sich nicht in echt kennenlernen zu lassen.
Im tiefsten Innern bin ich sehr sauer, traurig und verletzt. Das wird einfach mal weggeschoben und auf nach Weihnachten verlegt, das hat jetzt und hier erstmal keinen Platz. Aber angepißt bin ich schon, auch wenn Meister Crowbar nichts dafür kann: Mit einem geplatzten Trommelfell fährt man nicht durch die halbe Republik, sondern wird (unter Vollnarkose) operiert.
Whatever: Erstmal ist Älterwerden angesagt.
