Samstag, 4. Juni 2011

Ich war hier.

Smiri war heute mit Wadenschmerzen übelster Art in der Notaufnahme. Weitergeschickt worden in ein anderes Krankenhaus, Verdacht auf Thrombose. Vier Stunden anderes Krankenhaus, Ultraschall, Blutentnahme, mit zwei Spritzen, Schmerztabletten und der Aufforderung, am Montag wieder zu erscheinen, heimgeschickt worden. Der Mann hat mich immerhin hingebracht und abgeholt. Und jetzt? Sitze ich mit Verdacht auf Thrombose und Tränen in den Augen (Schmerzen, Krankenhaus, Angst, Streß) vorm Rechner. Alleine. Der Mann ist nämlich zu Freunden zum Grillen gefahren.
Erinnert mich viel zu sehr an die Geschichte mit dem Miszter und den Weisheitszähnen, das alles.
Vielleicht bin ich Prinzessin, aber ich finde, nach dem Schrecken der ersten Krise und den Salatschleudertagen hat er was bei mir gutzumachen. Und wenn ich sage, mir gehts scheiße, ich muß gleich weinen, ich habe Schmerzen, dann erwarte ich von meinem Partner wenigstens die FRAGE, ob er was für mich tun kann, was Gutes, bei mir bleiben soll. Stattdessen frage ich, ob wir uns sehen, und er sagt: "Morgen".
Und so hab ich mir meine erste Bauchspritze meines Lebens selber gesetzt, Ibuprofen gemampft und mir geht seit Stunden ein Lied nicht mehr aus dem Kopf - man hat ziemlich viel Zeit zum Nachdenken im Wartesaal der Notaufnahme eines Krankenhauses, vor allem, wenn man alleine da sitzt.

Alin Coen, "Ich war hier"

Ich werd in meine Hand tätowiern: "Ich lass los".
Ich will auch meinen Kopf formatiern - er wehrt sich bloß.
Und wenn ich glaub, ich hab mich gefangen, dann kippts auch schon, doch ich will nichts verlangen.
Es sieht zwar nicht nach Chancen aus, doch den Kurs, den halt ich - volle Kraft voraus.

Ich schreib´ auf deine Mauer: "Hier ist die Tür".
Und ich renne fest dagegen, damit ich irgendetwas spür.
Und je mehr ich deine Nähe such, desto weiter rückst du fort.
Und obwohl ich mich dafür verfluch, werf ich die Hoffnung nicht ganz über Bord.

Die Lösung fehlt und ich überleg: "Ich muss ganz weit weg",
also mach ich mir den Plan - und beweg mich nicht vom Fleck.
Und wenn ich glaub, ich habs überwunden, wird gleich ein neuer Anlass erfunden.
Ich versuchs, schau her!
Schon wieder ein Versuch mehr!

Ich schreib auf deine Mauer: "Dies ist der Weg".
Und ich kratze an den Fugen, damit sich irgendetwas regt.
Und je länger ich auf der Stelle tret, desto mehr verlierts an Sinn.
Weil es nicht mal einen Schritt weiter geht, ich verlier mich bloß darin.

So sehr ich es bedauer, schaff ichs nicht bis zu dir.
Und ich schreib auf deine Mauer "Ich war hier" .
Und je weiter ich mich dann entfern, desto leichter fällts, zu verstehen:
Ich weiß, du magst mich auch sehr gern - mit etwas Abstand
versehen.

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