Dienstag, 5. April 2011

Klack. Klackklackklack. Klack.

Im Moment rastet so viel ein bei mir, kaum zu fassen.
Ich erteile Ratschläge, die ich auch so meine.
Ich bin Single und ernsthaft froh drum: Denn ich höre manche Geschichten und denke mir nur, Mensch, warum tut Ihr Euch das an?
Ich fühle mich wohl und vollständig, so wie ich bin.

Daß es richtig und ernsthaft klack gemacht hat, habe ich an den Fotos gesehen, die bei einem Geburtstagsfest letzte Woche aufgenommen wurden.
Schnappschüsse, ich beim Sitzen, ich beim Essen (!), ich beim Diskutieren und Sekt trinken.
Ich. Mag. Diese. Fotos.

Zur Erklärung der Fantastizität dieser Erkenntnis:
In den letzten Jahren mochte ich von mir nur die Bilder, die meinem (?!) Ideal von Schlank-Schön-Keine Probleme am nächsten kamen. Die Bilder, auf denen ich keinerlei Doppelkinn habe, man meinen Bauch nicht sieht, meine Wangen nicht rot aussehen, Hintern, Nase und Füße die gesellschaftlich akzeptierte Minigröße zu haben scheinen und so weiter.

Ich habe, wenn man mich fotografiert hat, versucht, nicht zu kucken oder anders zu kucken oder Grimassen zu schneiden, jedenfalls alles, um nicht ich oder idealer oder anders zu sein auf den Bildern, als ich es in Wirklichkeit bin.

Und jetzt sehe ich mir die Bilder von Donnerstag an und sehe eine Frau, die sich amüsiert, die Spaß auf einer Party hat, sich schick gemacht hat, sich angeregt unterhält, das fantastische Essen genießt und noch beim Essensschnappschuß dachte "Oh Gott, das wird bestimmt ein furchtbares Bild, ausgerechnet ich und ausgerechnet beim Essen."

Nee, Du: ich sehe mich, wie ich bin. Und ich finde mich schön. Weil ich nicht mehr die vermeintliche Idealsmiri suche in jedem Bild von mir und enttäuscht bin, sie nicht zu finden, sondern stattdessen einfach Smiri bin und mich genauso sehe, wie ich bin: Jung und laut und schön und gut so, wie ich bin.
Eine noch sehr wacklige und sehr neue Erkenntnis, aber holy cow, fühlt sich das gut an!!!

Ich habe offensichtlich und fast ohne es zu merken etwas verinnerlicht, was ich Dir, liebes Internet, nicht vorenthalten möchte. Es steht am schönsten bei fat heffalump, heißt "Dear You" und hängt als gentle reminder in meinem Bad:

Don’t let anyone tell you you’re not good enough. You ARE good enough, every one of you. As you are, right now, this minute.

But most of all, remember that no matter who you are comparing yourself to, not a single person on this earth is more perfect than you are.

Dienstag, 29. März 2011

Lange fällig: Smiri wird laut und erklärt, warum.

Bis vor einigen Monaten habe ich mich weder mit Feminismus, noch mit Fat Acceptance oder Vegetarismus beschäftigt. Dann kam "Tiere essen", Stuttgart 21 und das Internet, und ich bin mittendrin.

Wie es dazu kam und worum es geht, sei anhand der folgenden Links ein wenig (zu wenig, aber der_die interesserte Leser_in kann sich gerne weiter informieren und festlesen) erläutert:

Einer der ersten Artikel zum "F-Wort" von PatschBella, die mich tief bewegt haben, zu einem Vorfall, der mich irritiert hat.

Einer der ersten zum Thema "Fat Acceptance" von definatalie.

Seitdem ich mich mit diesen Themen beschäftige, bin ich achtsamer: Ich achte darauf, was ich sage, schaue genau hin, wenn ich was lese, höre genau zu, wenn gesprochen wird und stelle fest, daß es immer noch allenthalben viel zu viel Bretter vor Köpfen gibt, viel zu viel Ungerechtigkeit und Vorurteile.

Das Bewußtsein verkauft nur einfache Fahrkarten, und mein Problem, vor dem ich stehe, ist: Ich kann das manchmal nicht ertragen. Ich kann mich noch nicht souverän abgrenzen, cool und lässig kontern, locker damit umgehen und vor allem: Ich kann die Klappe nicht mehr halten, nicht mehr wegsehen, nicht mehr weghören, nicht mehr mit den Schultern zucken und mit "Es war ja nicht ernst gemeint/nur ein Witz/keine Absicht" alles "gut sein" lassen. Denn es ist nicht gut, was da passiert.

Und das bringt mich aus aktuellem Anlaß, weil ich eben die Klappe nicht mehr halte und eine laute Krawallschachtel geworden bin und eine Nervensäge, zu diesem Artikel, aus dem ich auch zitieren möchte:

I’m the one that people consider a killjoy because I call them on what they say. Even when they are “just making a joke”.

I understand The Look. The eye rolls, the sighs, the face like you’ve taken a shit on their dining table in the middle of dinner. I’ve heard all the lines too:

“Calm down, he/she was just making a joke!”
“Why do you always have to start arguments?”
“Why are you picking on me? Why are you making me look so bad?”
“You’re so ANGRY all of the time.”
“You’re making something out of nothing.”
“Stop being so political.”
“Nobody can have fun when you’re around.”
[...]
Like Cara, there are times that I think to myself that perhaps it would be just easier to shut up and go away. That it would be easier for myself, not just other people, if I wouldn’t point out when people are saying something that is at the expense of someone else, joke or not.

But I can’t.


Und das ist nicht so, weil ich so ein lauter, polternder, nach Aufmerksamkeit gierender Mensch bin, ganz im Gegenteil: Im Moment wünsche ich mir am sehnlichsten meine Ruhe, bin lieber leise und ungestreßt, halte mich lieber zurück. Eigentlich.
Deswegen leide ich zuweilen sehr darunter, wenn mal wieder sowas kommt wie "Ach, Du bist Feministin, die verstehen ja keinen Spaß." oder "Ach, das war doch nicht ernst gemeint, sowas würde ich in echt doch niemals sagen." oder "Ach, Du weißt ja, Frauen und Technik." [alles wirklich passiert, innerhalb der letzten zwei Wochen.] - und ich wehre mich, weil ich es muß, weil ich nicht schweigende Zustimmung heucheln will wo keine ist und weil es falsch ist und mir wehtut. Und dann kommt "Der Blick" und ich bin Laut und Feministin und Nervensäge und Spaßbremse.

Mir geht es gar nicht darum, Krawall zu schlagen und jede Party zu verderben. Mir gehts einfach nur darum (in Anlehnung an einen Ausspruch von der großartigen Lesley Kinzel), kein Arschloch zu sein und nett zu meinen Mitmenschen - und andere Leute daran zu hindern, Mitmenschen weh zu tun.

Montag, 28. März 2011

Schalldicht isoliert.

Kein Echo.
Ich hab mich vor drei Wochen getrennt, seitdem keine Reaktion.
Tut weh und ziept, hinterläßt wenig konkrete, sondern eher allgemeine Wunden, Genervtheit, Desillusioniertheit, Abgeklärtheit: Großes "Dann halt nicht", liebe Mitwelt.
Ich bin jetzt Prinzessin und baue meine Burg: Wenn ich schon erobert werden will, dann hilft es nichts, Prinzen zu backen, sondern Burgen muß man bauen und sich das Haar bürsten und Rosenranken pflanzen.
Alles auf Anfang und eigentlich auch alles neu: Wieder ein Stück von mir verloren und dafür ein anderes gefunden. Seelenstücktauschbörse, naja: Eigentlich zu nem ganz guten Kurs diesmal.
So long, Echo: Ich kleb meine Burg mit Eierkartons aus. Und mit Flokati. Und an die Burgwände kommen Bratenthermometer, zum Herztemperatur messen.

Miszter reviszited.

Gestern Pothead-Konzert. Natürlich den Miszter getroffen, nach dem Konzert gemeinsam in die Bar. Und geredet. Und geredet. Und geredet. Zum ersten Mal seit der Trennung vor fünf Jahren.
Wir sind uns im Kern immer noch so nahe, er bleibt meine große Liebe und ich eine seiner Lieben.
Zum Abschied in den Arm genommen, im Wissen: mehr wird da nicht, mehr darf und soll und will auch gar nicht da sein, außer: fest in den Arm nehmen, richtig fest und die Herzen aneinanderdrücken.

Hat gut getan. Und wehgetan. Aber hauptsächlich gut.

Nie fragen!

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