Freitag, 5. November 2010

Ich muß mir mal Luft machen...

...sonst platze ich!
Immer immer immer und immer immer wieder werden die Parkschützer, die im Stuttgarter Schloßgarten schlafen und vor Ort demonstrieren, als asoziales Pack, Penner und weiß nicht was bezeichnet. Ich zähle mich mittlerweile mehr oder minder zu den Parkschützern dazu: Ich bin zwar nur am Wochenende da, aber das so oft ich kann (was immerhin in Anbetracht der Entfernung doch recht beachtlich ist).
Und es KOTZT mich so maßlos an, daß Leute, die überhaupt keine Ahnung haben, wie es im Park so ist und was dort passiert, so ihr beklopptes Maul aufreißen und sich eine Meinung bilden über Leute, die sie gar nicht kennen.
Auf Facebook kam das Thema (MAL WIEDER!) zur Sprache. Ich habe mich die ganze Zeit echt zurückgehalten, aber irgendwann hats mir dann doch gereicht. Und da meine Antwort eh ein halber Blogeintrag war, poste ich sie jetzt auch hier, weil sie gut zusammenfaßt, was mich so wurmt:

Ich weiß schon gar nicht mehr, wohin mit meinem Zorn. Leute, macht Euch bitte einfach mal selbst ein Bild. Und damit meine ich nicht: mit dem Auto am Park vorbeifahren, Fenster runterkurbeln und Parkschützer beschimpfen (sch...on passiert) oder nachts durch den Park rennen, Plakate abreißen, Schirm vom Biergarten in Brand setzen (schon passiert) oder durch den Park latschen und Parkschützer dumm anpöbeln (schon passiert) oder einfach fotografieren, ohne zu fragen (schon passiert), SONDERN: unterhaltet Euch bitte mal mit den Leuten, die dort leben. Pennt mal selber eine Nacht oder zwei im Park. Ihr werdet erstaunt sein, wie hilfsbereit, selbstorganisiert und informiert die Leute da unterwegs sind. Ja, einige sind arbeits- undoder obdachlos. Ja, einige sind Punks. JA UND?!? Wir sind alle Parkschützer - und mir persönlich hat es richtig gut getan, meinen kleinen, spießbürgerlichen Horizont einfach mal zu erweitern und darauf zu schauen, worauf es ankommt: auf die MENSCHEN. Es interessiert mich mittlerweile einfach nicht mehr, woher jemand kommt, was er beruflich macht oder womit er seine Brötchen verdient. Mir geht es darum, ob jemand hilfsbereit ist oder freundlich oder mir beim Feuermachen hilft oder mir was von seiner Plane abgibt oder mal auf mein Zelt aufpaßt oder mir und meinem Freund nachts extra vegetarische Pizza vorbeibringt, weil er weiß, daß wir so weitab vom Schuß wohnen, daß wir manchmal von Versorgersonderaktionen nichts mehr abbekommen. Die Parkschützer im Park sind ständig unter Beobachtung. Hast Du ein Bier in der Hand: Bäm, die Penner im Park. Hast Du nen Dreitagebart: Bäm, die Penner im Park. Hast Du eine wilde Kombination aus Pullovern an: Bäm, die Penner im Park. Ständig stehe ich Rede und Antwort, ständig kommen Leute vorbei und wollen reden: Proler, Gegner, Schüler, Rentner, Familien. Eltern, die ihre Kinder vor mir wegzerren: "Komm sofort da weg!". Leute, die einfach mal über was völlig anderes quatschen wollen, mir unaufgefordert ihre Weltsicht und Meinung über die politische Lage der Welt oder Ähnliches erzählen. An manchen Tagen geht das gut, da kann ich das haben und mich auch drauf einlassen, aber ich bin auch nur am Wochenende da und nicht die ganze Zeit. Trotzdem habe ich Momente, in denen ich gerne einfach mal NICHT beschimpft werden würde, in denen ich NICHT mitten in der Nacht angesprochen werden möchte, was ich hier mache und wie toll S21 ist und wie bescheuert ich bin und daß ich garantiert arbeitslos und Gesindel bin und hier weg muß und das hier kein Campingplatz. Das hier ist nur meine Sicht der Dinge, aber trotzdem: Macht Euch mal bewußt, daß jeder Parkschützer ein einzelner MENSCH ist. Und es "DIE" Parkschützer gar nicht gibt.

Was ich übrigens in diesem Post nicht erwähnte, um niemanden auf blöde Gedanken zu bringen oder Panik zu verbreiten: Wir haben so langsam Angst davor, daß irgendwann das erste Zelt brennt...denn die Stimmung gegen die Parkschützer wird aggressiver. Was mich nicht davon abhält, weiter im Park zu schlafen. Trotz Kälte, Ratten und besoffener Pro-Pöbler und Gutbürger.

Grmbl.



Zuviel auf Facebook und Co. über poltisches Tagesgeschehen gelesen, zuviel S21-Gegner-Verunglimpfungen von den Prolern gehört, zuviel Chaos in meiner Wohnung, zuviel dreckige Wäsche, zugenommen, zu wenig Echo, zuviel Nerv auf der Arbeit, der getan werden muß, zu wenig Bock auf nix, zu wenig geschlafen, zuviel von Poispielen und Kneipenarbeiten geträumt (12 Kleine Frühstücke, 12 Croissants, lauter Gäste, die in der Küche rumstehen und nerven und die Frühstücke schon essen, bevor sie fertig sind), nölnölnörgel.
Doofer Tag.

Donnerstag, 4. November 2010

Kontraste.

Wundersame Dinge geschehen: Der Badener meldet sich plötzlich wieder und will sich entschuldigen. Ihn hat spontan der Mut verlassen, nachdem ich eine angefressene SMS schickte, damals, vor...äh...Moment...drei Wochen.
Wenn sich jemand ob angefressener SMS so erschreckt, daß er drei Wochen braucht, um sich wieder zu melden, wie soll das denn erst werden, wenn mal ich face to face sauer bin? Drei Jahre Beziehungspause?!
Nee, ich bin sowas von aus dem Alter raus, in dem man als Prinzessin doof glotzend in seinem Türmchen sitzt, sein Haar bürstet und darauf wartet, daß sich der eventuelle Prinz vielleicht mal meldet.
Lichterloh, ich sags ja.
Wo wir gerade dabei sind:
Das letzte Wochenende mit Echo war mal wieder wunderschön. Die Umstellung von Schloßgarten auf Alltag fällt zunehmends schwerer, weil ich dort immer mehr Kontakte knüpfe, die Parkschützer besser kenne und sie mich - ja, und natürlich, weil mein Echo mir immer näher kommt, immer vertrauter wird und alles gleichzeitig bekannter und spannender.
Die ersten Ängste sind auch schon wieder da (Hallo, Jungs!) und wollen gehört werden. Werden sie auch, allerdings recht entspannt. Ja, ich weiß, was Ihr zu sagen habt, ich nehme das auch Ernst, aber: Zur Panik gibt es keinen Anlaß. Geht mal in Eure Garderobe, ich rufe Euch, wenn Ihr dran seid mit Eurem Auftritt, ja?
Lichterloh, die zweite:
Echo ist ein Feuerkind, eindeutig. Lagerfeuer und Feuerpoi, der Mann hat ständig einen angesengten Bart und abgesengte Unterarmhaare vom Feuermachen und Feuerzähmen.
Wenn er Poi spielt, geht er völlig darin auf, und ich weiß nie, wo ich lieber hinsehe: Auf die Poi, die wirbelnden, die kunstvolle Dinge tun, die ich unbedingt noch lernen will, oder in sein Gesicht, sein schönes, konzentriert-entspanntes.
Ich lerne ihn kennen, ganz langsam, weil er nicht viel von sich erzählt, weil er dafür Zeit braucht - was ich okay finde, denn seine Vergangenheit ist groß und chaotisch und nicht immer schön, dafür gibt es richtige Momente.
Er bringt mich unheimlich oft zum Lachen, zum schallenden Lachen, weil er so schön absurde Dinge sagt und dabei schief grinst, der sanftmütige Echo, dem man das auf den ersten Blick gar nicht zutraut, plötzlich so rotzfrech zu sein.
Wir sehen uns aller Wahrscheinlichkeit nach erst übernächstes Wochenende wieder, weil ich dieses Wochenende ein der Wellness huldigendes selbiges mit meinen Mädels in Mannheim verbringen werde (Thaimassage, YAY!).
Das ist seltsam in Ordnung, ich vermisse ihn und denke permanent an ihn, aber wir werden uns wiedersehen und das beruhigt mich (Nee, Jungs, Ihr seid eben noch nicht dran. Husch, in die Garderobe!).
Ich weiß nicht, was noch kommt, ich weiß nicht, was passieren wird, aber ich nehme einfach alles mit, was Echo mir geben kann, solange, wie es gehen wird, so weit, wie wir zusammen kommen.

Lichterloh.

Wie verschieden die Menschen sein können...

Dienstag, 26. Oktober 2010

Fazit eines Wochenendes.

Mein Echo war hier.
Er hat mir die Kleingeldprinzessin nahegebracht mit einem Lied, das besser als alles andere unser erstes Wochenende in Smiris Welt beschreibt:



So war das. Ich ahne, daß mich meine Umwelt nicht mehr wirklich ernst nimmt, was meine Männergeschichten angeht: Zu schnell, zu viel, zu viele. Aber hey, ich bin ich und nehme wahr und nehme mit. Und ich möchte mich meiner lichterlohen Begeisterung für Menschen nicht schämen müssen, meiner Art, die eben nun mal offen und begeisterungsfähig und immer sehr schnell getaktet ist. Also, liebes Internet, sei nachsichtig mit Smiri, die nun mal läuft und sucht und mit großen Augen und einem noch größeren Herzen durch die Welt stolpert.
Ich weiß selber nicht, ob das mit Echo klappt, wie alltagstauglich wir sind, wie weit wir kommen mit uns und ob wir uns in drei Monaten noch kennen oder gar mögen. Aber darum geht es erstmal nicht. Mir geht es um jetzt, ganz viel jetzt, immer mehr jetzt - und mehr möchte ich nicht erwarten, mehr wage ich auch gar nicht zu erwarten, da bin ich dann doch mißtrauisch.
Wer mir allerdings wirklich das Gefühl geben kann, daß alles gut ist, daß die Welt egal ist, daß wir zwei uns gegen oder in die Welt stellen und alles einfach nur gut ist da wo wir stehen: Den möchte ich in meinem Herzen halten. Denn der tut mir gut.

Nie fragen!

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