Erstens: Ja, eine schlechte Zeit. Definitiv. Kein wirklicher äußerer Anlaß, trotzdem geht es mir alles andere als gut. Also so gar nicht.
Was mich hält: Bunte Tischdecken und bunte Bettwäsche, mir selber einen Strauß Blumen mitbringen und Pralinen.
Gute Bücher lesen, mit der Missy Kaffee trinken.
Blogs lesen.
Auf Facebook rumhängen.
Mit Genuß genau das essen, worauf ich Lust habe (Melone, zum Beispiel. Oder rote Paprika. Oder Salt'n'Vinegar Crisps.).
Und blogs wie dieses hier:
Sleep Talkin' Man. Da werfe ich mich gerne regelmäßig fast unter den Tisch vor Lachen.
Also, es geht weiter, auch wenn's weh tut.
Um mal wieder Jupiter Jones zu zitieren: Kopf hoch und Arsch in den Sattel.
Was mich übrigens ein wenig sehr streßt, ist die Tatsache, daß mir immer mal wieder der Boden wegkippt. Ich bin nicht nur metaphorisch aus dem Gleichgewicht, und kein Arzt findet was. Gefällt mir nicht. Aber auch hier gilt: Schulterzucken, weitermachen.
Ich freue mich jetzt schon auf zuhause, meine aufgeräumte Wohnung mit der schönen Tischdecke, den Blumen und der frischen Bettwäsche.
smiri - 17. Jun, 14:52
...für eine neue Kategorie.
Da ich in den letzten Wochen so unglaublich intensives und schrulliges Zeugs träume, gibt es ab jetzt die Kategorie "Smiri träumt" für ebenjene nächtlichen Technicolorunwägbarkeiten.
Ich beginne mit dem Traum von letzter Nacht:
Ich war mit Änne und der Missy unterwegs, wir waren auf dem Campus der hiesigen Uni unterwegs und blickten auf die umliegenden Wälder, die sich durch übermäßige Auenlandigkeit auszeichneten (was sie im echten Leben, trotz umwaldetem Campus, nur bei Nebel wirklich tun). Plötzlich kippte der Horizont - anders kann ich das nicht beschreiben. Das Bild wurde schief, ein Ruck ging durch die Welt, und ich wußte: Die Erdachse hat sich gerade verschoben.
Kurze Ruhe, dann Panik: Fluten, Stürme, Naturkatastrophen allenthalben, weil die Welt schiefhängt und Berge aus dem Boden reißt und Kontinente nicht mehr an ihrem Platz sind. Wir rennen, Schnitt.
Neue Szene, immer noch Panik: Ich bin im Schloß meiner Eltern, des Königs und der Königin von Belgien (of all places!), ergo bin ich belgische Kronprinzessin. Wir müssen aus dem Palast flüchten, da Plünderer unterwegs sind, die das weltweite Chaos nutzen. Daher schnelles Packen von Dingen, ich raffe in einem Rucksack kleine Schachteln und Kisten an mich, darin: Fotos aus den 20er Jahren, Blechspielzeugautos, Erinnerungsstücke, Schmuck (ich erinnere mich deutlich an eine Plastikerdbeerbrosche und einen Plastikapfelanstecker). Bis auf die letzten beiden alles Dinge, von denen meine Mutter sagt, sie brauche sie, wenn etwas passiert, solle ich genau diese für sie einpacken. Der Rucksack wird schwer, aber ich habe alles, wir flüchten aus unserem Palast, der von Räubern überfallen wird, und kommen in einem alten Haus bei anderen Leuten unter, die uns mit Essen versorgen. Beim Essen erzähle ich ihnen, wer wir sind, sie glauben uns nicht. Ich versuche, unsere Herkunft anhand der Portraits auf Münzen zu beweisen, aber ohne Erfolg, da meine Münzen alle viel zu alt sind und nur Vorfahren meiner Familie zeigen. Schnitt.
Neue Szene, gleiche Szene: Wieder am Packen, wieder auf der Flucht, allerdings diesmal aus einem normalen Haus, ich habe einen größeren Sack dabei, in den mehr paßt, wieder die gleichen Kisten und Schachteln und Dosen zur AUswahl, ich nehme wieder Dinge mit, aber weniger und mehr für mich, glaube ich.
Dann Flucht in ein leeres Haus voller völlig leerer oder maximal halb möblierter Wohnungen voller Möbel aus den vierziger Jahren, ich suche mir eine aus, doch plötzlich wohnt da schon jemand, obwohl ich zuerst da war.
Dann wieder Verfolgung, ich muß die Verfolger mit einer Bratpfanne (!) erschlagen oder doch zumindest bewußtlos machen, was ich auch tue. Die Verfolger alles Männer, alles Räuber wie seinerzeit Herr Hotzenplotz.
Flucht, wegrennen, zwar in einer Gruppe, aber doch alleine.
Dann wache ich auf.
smiri - 9. Jun, 16:31
Seltsame Zeit, zur Zeit. Ich habe wieder ganz schlimme depressive Schübe, gleichzeitig funktioniere ich in meinem Alltag sehr gut. Seltsam. Ich bin produktiv, gut gelaunt, umgänglich, sehe laut Aussagen meiner Leute fantastisch aus, also alles wunderbar.
Ich merke dann an kleinen und großen Kleinigkeiten, daß es eben doch nicht wunderbar ist: Ich kann mich nicht aufraffen, meine Wohnung aufzuräumen, morgens aufzustehen, abends schlafen zu gehen, wichtige Telefonate zu erledigen, überhaupt ans Telefon zu gehen. Ich verweigere mich immer wieder, weil es mir doch ein bißchen zu viel ist. Und ich schwanke zwischen mir selbst Gutes tun und mir auch alles verweigern.
Dazu kommen am ganzen Körper halbmeterlange metaphorische Stacheln, die ich sofort ausfahre, wenn ich etwas spüre, was über rein freundschaftliche Zuneigung hinausgeht. Neinneinnein, ich will nicht. Ich will niemanden an mich ranlassen, ich will mich nicht verlieben, ich will noch viel weniger begehrt werden. Ganz zu schweigen von körperlicher Nähe, da habe ich schon bei besten Freunden Probleme: Körperkontakt zulassen. Immer kurzes Zucken, Bewerten der Situation: Ach so, nee, Freund, deswegen: Keine Gefahr.
Ich träumeträumeträume, wildes bedeutungsschweres Zeugs, von Meister Crowbar* (gut) und Mister B (ohwehohweh, ganz ganz schlecht). Schwanken zwischen angenommen sein und geborgen fühlen auf der einen und völlig fertiggemacht und verletzt werden auf der anderen Seite. Kein Wunder, daß ich so spät ins Bett gehe: Schlafen ist anstrengend, weil die Träume immer so anstrengend sind. Ich reise zur Zeit in jedem Traum, bin nie zuhause, sondern immer unterwegs, auf Klassenfahrten, mit meiner Mutter, alleine, mit Freunden, aber nie zuhause.
Letzte Nacht geträumt: Ich bekomme von Mister B. ein vollgeschriebenes Din A 4-Schulheft, kariert, darin: handschriftliche bitterböse Kritik meiner Blogeinträge. Aller meiner Blogeinträge. Und im darauf folgenden Gespräch völliges Nichtverstehen meiner Reaktion und Situation, wehtun, Momente kaputtmachen. Scheiße, daß mir das immer noch so nachgeht...
Vorhin dann im echten Leben klingelt mein Telefon: Mister B. Ich bin nicht drangegangen, ich konnte einfach nicht. Ich will nicht mit ihm reden, das muß ich im Traum schon oft genug.
Zum Abschluß noch was Schönes: Am Freitag kommen Jupiter Jones nach hier, für umsonst und draußen. Ich freu mich auf die Jungs, das kommt gerade zum richtigen Zeitpunkt, glaube ich.
* Ja, wir haben wieder Kontakt. Rein freundschaftlichen, fernmündlichen. Tut gut, einfach mal Quatschen alle paar Tage. Aber auch hier: Stacheln. Wenn auch kleinere, weniger spitze.
smiri - 8. Jun, 12:18