Dienstag, 8. Juni 2010

Träume, anstrengende.

Seltsame Zeit, zur Zeit. Ich habe wieder ganz schlimme depressive Schübe, gleichzeitig funktioniere ich in meinem Alltag sehr gut. Seltsam. Ich bin produktiv, gut gelaunt, umgänglich, sehe laut Aussagen meiner Leute fantastisch aus, also alles wunderbar.
Ich merke dann an kleinen und großen Kleinigkeiten, daß es eben doch nicht wunderbar ist: Ich kann mich nicht aufraffen, meine Wohnung aufzuräumen, morgens aufzustehen, abends schlafen zu gehen, wichtige Telefonate zu erledigen, überhaupt ans Telefon zu gehen. Ich verweigere mich immer wieder, weil es mir doch ein bißchen zu viel ist. Und ich schwanke zwischen mir selbst Gutes tun und mir auch alles verweigern.
Dazu kommen am ganzen Körper halbmeterlange metaphorische Stacheln, die ich sofort ausfahre, wenn ich etwas spüre, was über rein freundschaftliche Zuneigung hinausgeht. Neinneinnein, ich will nicht. Ich will niemanden an mich ranlassen, ich will mich nicht verlieben, ich will noch viel weniger begehrt werden. Ganz zu schweigen von körperlicher Nähe, da habe ich schon bei besten Freunden Probleme: Körperkontakt zulassen. Immer kurzes Zucken, Bewerten der Situation: Ach so, nee, Freund, deswegen: Keine Gefahr.
Ich träumeträumeträume, wildes bedeutungsschweres Zeugs, von Meister Crowbar* (gut) und Mister B (ohwehohweh, ganz ganz schlecht). Schwanken zwischen angenommen sein und geborgen fühlen auf der einen und völlig fertiggemacht und verletzt werden auf der anderen Seite. Kein Wunder, daß ich so spät ins Bett gehe: Schlafen ist anstrengend, weil die Träume immer so anstrengend sind. Ich reise zur Zeit in jedem Traum, bin nie zuhause, sondern immer unterwegs, auf Klassenfahrten, mit meiner Mutter, alleine, mit Freunden, aber nie zuhause.
Letzte Nacht geträumt: Ich bekomme von Mister B. ein vollgeschriebenes Din A 4-Schulheft, kariert, darin: handschriftliche bitterböse Kritik meiner Blogeinträge. Aller meiner Blogeinträge. Und im darauf folgenden Gespräch völliges Nichtverstehen meiner Reaktion und Situation, wehtun, Momente kaputtmachen. Scheiße, daß mir das immer noch so nachgeht...
Vorhin dann im echten Leben klingelt mein Telefon: Mister B. Ich bin nicht drangegangen, ich konnte einfach nicht. Ich will nicht mit ihm reden, das muß ich im Traum schon oft genug.

Zum Abschluß noch was Schönes: Am Freitag kommen Jupiter Jones nach hier, für umsonst und draußen. Ich freu mich auf die Jungs, das kommt gerade zum richtigen Zeitpunkt, glaube ich.

* Ja, wir haben wieder Kontakt. Rein freundschaftlichen, fernmündlichen. Tut gut, einfach mal Quatschen alle paar Tage. Aber auch hier: Stacheln. Wenn auch kleinere, weniger spitze.

Nie fragen!

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