Mittwoch, 11. Juli 2012

Tagesfazit.

Heute war ein guter Tag.
Kuchen gebacken, Geschirr gespült, beim Wolf und dem Lönnebergakind vorbeigeschaut, Kaffee getrunken, Kuchen gegessen, mit dem Lönnebergakind gespielt, im Wald spazieren gewesen, mich dabei hervorragend mit der Wolfsmama unterhalten, dann wieder beim Wolf in der Küche gesessen, noch wilder mit dem Lönnebergakind gespielt, zusammen mit Wolfsmama, Lönnebergakind und Wolf Abend gegessen, heimgegangen, Rechner angeschmissen, generisches Anschreiben und meinen Lebenslauf fertig geschrieben (fürs Arbeitsamt, bis Freitag muß ich da Gedöns abgegeben haben), gar nicht mal so viel Angst davor gehabt, gezockt, "Strobo" fertig gelesen, mir was zu kiffen gewünscht, stattdessen ein Bier getrunken, Nudeln mit Ketchup gegessen (call me kulinarische Banausin, ich eß das gerne), nochmal den Tag Revue passieren lassen, festgestellt: Guter Tag.
So kann das öfter laufen.
Und, pstpst, ich bin ein kleines, winziges, kaum wahrnehmbares Bißchen in den Wolf verknallt. Aber nur, wenn er grinst. Nicht, wenn er mault. Und da er öfter mault als grinst, ist das gar nicht gefährlich: Mein Herz, das bleibt bei mir.
Noch mehr und offizieller verschossen bin ich ja in das Lönnebergakind mit seinen blauen Augen und den unfaßbar langen Killerwimpern. Wahnsinn. Dazu noch dreckig, braungebrannt und immer kopfüber ins nächste Abenteuer, ein bißchen großspurig und besserwisserisch, aber nicht altklug, total chaotisch und so niedlich gleichzeitig. Das Lönnebergakind braucht nur noch einen Stofftiger, dann ist es Calvin von Calvin & Hobbes. Wenn der Kleene meine Hand nimmt und sagt, Komm mit, ich MUSS Dir was zeigen, dann bin ich rettungslos verloren.

Ja: Das war ein guter Sommertag.

Danke, Universum, dafür. Das hat gut getan.

Sätze wie Klaviere: Therapie revisited.

Ich bin ja seit ein paar Wochen (also seit ich wieder aus der Psychiatrie draußen bin) bei Herrn S., meinem Therapeuten von damals.
Ich habe mich bewußt für ihn entschieden, weil er mich kennt und weil ich bei ihm immer das Gefühl hatte, daß er mich bei der Hand nimmt und führt und hält, wenns gar nicht mehr geht. Er kennt mein ganzes kompliziertes Leben - und das hat sich in der gestrigen Sitzung sowas von ausgezahlt.
Ich habe ihm vom Desaster am Samstag erzählt, von der Eifersucht, dem hemmungslosen Schluchzen, dem vom Wolf umsorgt werden.
"Wie hat sich das angefühlt? Das umsorgt werden?"
"Es war unerträglich."
"Eben. Sie können es nicht ertragen, wenn es Ihnen gut geht und wenn man sich um sie kümmert."
"Ich hab das nicht verdient."
"Doch, haben Sie. Sie sind nur in dem Gefühl aufgewachsen, das nicht verdient zu haben. Sie haben von Ihren Eltern das Gefühl mitbekommen, falsch zu sein. Und die Wut, die Sie dadurch auf Ihre Eltern haben, richten Sie gegen sich, indem Sie sich selbst schaden, sich sabotieren und diejenigen vor den Kopf stoßen, die sich um Sie kümmern. Sie haben in meiner Erinnerung nur zwei Arten von Beziehungen geführt: Die, in denen von vorne herein klar war, daß es nicht funktionieren wird - und die, bei der es hätte funktionieren können, in denen Sie aber dann dafür gesorgt haben, daß es nicht funktioniert."

BÄM.

Erkenntnis von gestern:

Ich bin nicht schuld,
Ich bin nicht falsch,
Ich lasse mir von meinen Eltern mein Leben nicht mehr versauen,
Ich breche den Kontakt erstmal ab, weil es mir nicht guttut.

"Was hätten Sie mit Ihren Eltern zu tun, wenn es nicht Ihre Eltern wären?"
"Oh...ähm...gar nichts, fürchte ich."

Ich habe alle Familienfotos abgehängt und unter meinen Wohnzimmerschrank gelegt. Ich lasse mich von meinen Eltern nicht mehr verfolgen, und es ist verdammt noch mal richtig, auf sie wütend zu sein. Ich verwende meine Energie darauf, die zu werden, die ich bin, und mich nicht nach ihnen zu richten, sondern nach dem, was ICH will.

Es wird Zeit, mich selbst zu lieben - und zu akzeptieren, daß ich kein familiäres Backup habe, daß ich ziemlich alleine auf der Welt rumturne, was Familie betrifft, und daß ich mir meine Familie selber zusammensuchen muß.

Was ich ja auch erfolgreich getan habe. Meine selbst gewählte Familie funktioniert hervorragend, mein Freundeskreis ist der Hammer und lebevoll und für mich da, und ich liebe alle meine Leute und sie mich.

Und genau das habe ich verdient und das ist richtig und ich bin richtig.

Und Ende September kommt endlich der Phoenix auf meine Haut: Kompletter Rücken. Und ja, ich stelle Fotos rein, wenn er fertig ist.

Smiri auf dem Arbeitsamt.

Ich bin ja seit 01.07. offiziell arbeitslos.
Deswegen war ich am Montag auf dem Arbeitsamt, um mir eine halbe Tonne Formulare und den Passierschein A 38 abzuholen. Bis Freitag muß ich die ersten Dinge ausgefüllt haben, und ich bin so schrecklich verwirrt von diesen Fragen bzw. von der Art, wie ich antworten soll.
Mein Bauch sagt: Sei ehrlich.
Mein gesunder Menschenverstand sagt: Das ist eine Behörde. Sei bloß nicht zu ehrlich.
Mein Sprachzentrum gibt hilfreiche Kommentare wie "Blub. Örgllll....gnihihihiiiiii!" und kichert leise.
Aber ich will ja Geld von denen, hab ich ja Anspruch drauf, deswegen wird der Mist jetzt nach bestem Wissen und Gewissen ausgefüllt und fertig.
Schwierig ist das mit der Arbeitslosigkeit erstmal gar nicht, bloß schnellt mein Biorhythmus wieder zurück in gesellschaftsunkompatible Gefilde: Wach sein bis spät, schlafen auch bis spät. Naja, ich arbeite dran. Und ich muß auch viel schlafen, ich bin echt müde von dem Ritt der letzten Monate.
Jetzt gehts dann auch ans Zeugnisse zusammensuchen, Bescheinigungen von Weiterbildungen wiederfinden und wo zur Hölle sind eigentlich die Unterlagen von den sechs oder sieben Kinderfreizeiten, die ich mitgemacht habe?
Sowas halt.
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