Ich erwäge ernsthaft, mich heute nachmittag zu meiner Hausärztin zu begeben und mich krankschreiben zu lassen.
Das geht so nicht mehr weiter.
Ich arbeite ja eh nix.
Internet, das hier geht echt nicht, ich weiß bloß nicht so genau, wohin ich mit mir soll.
Und dann kommt wieder mein innerer preußischer General mit gezwirbeltem Schnurrbart und Pickelhaube und sagt: "Stillgestanden! Du Memme! Krankschreiben gibt's erst, wenn mindestens ein Bein ab ist!"
Ich geh heute nachmittag trotzdem mal hin.
Poah, ist das übel, alles.
Und schlecht Luft krieg ich auch, weil das Herz immer noch wehtut und der Kloß im Hals so dick ist.
Ich war gestern mit einer Freundin Bier trinken, und sie hat mir schöne und erschreckende Dinge gesagt: Daß ich sie an
Kali erinnere, da ich gleichzeitig so viele fürsorgliche und zerstörerische Kräfte mit mir trage. Daß ich deswegen einer der faszinierendsten Menschen bin, die sie kennt - aber eben auch furchteinflößend, weil Menschen sich durch mich kennenlernen, an ihre Grenzen gebracht werden und auch darüber hinaus.
Daß ich bitte niemals Mittelmaß werden soll, daß ich nicht anders sein kann als so, auch wenn es mich schier zerreißt.
Sie schlug vor, mich nach einem Klinikaufenthalt zu erkundigen, komplett raus. Wirklich an und mit mir arbeiten und lernen, mit mir zu leben.
Sie war es übrigens auch, die mich vor Monaten gefragt hat, was ich eigentlich habe und was ich ihr bis heute nicht beantworten kann.
Gestern ging es besser, als ich mit ihr gesprochen habe - aber heute ist es wieder schlimm und furchtbar.
Sobald ich den Bus an die Uni betrete, kommt der Kloß im Hals.
Okay, DAS ist allerdings ein Indiz für eine Krankschreibung...
Ich geh erstmal eine rauchen. Und ein Wörtchen mit meinem Preußen reden.
smiri - 28. Feb, 13:16