Frühjahrsbedingte Schwermut macht sich breit: Trotz allem ist da noch so vieles...
Und es vergeht kein einziger Tag, an dem ich nicht an den Pferdedieb denke, und auch der Miszter ist wieder präsent und meine ganzen Lieben, die mir so passiert sind und mich mitgenommen haben, manchmal schwer, aber immer ein Stück weiter auf meinem Weg nach Hier und Jetzt.
Immer noch werde ich getriggert durch die Erkenntnis, die gleichzeitig meine größte Angst ist:
Alles, was ist, kann von heute auf morgen einfach so vorbei sein.
Immer wieder einfach so alles weg, was ich kenne und liebe und was mir wichtig ist. Und mich auch ausmacht, irgendwie.
Es ist nichts konstant, nichts bleibt gleich, alles ändert sich...und ganz oft habe ich es einfach nicht kommen sehen, war einfach so alles weg oder scheiße oder verschoben und eben anders.
Nein, kein Selbstmitleid - eher Fassungslosigkeit und tatsächlich Angst, daß es mir das nächste Mal wieder so geht, daß mein Herz an jemandem hängt, der einfach weggeht.
Tief in meinem Innern bin ich immer noch ein kleines, verlassenes Kind. Denn genauso fühle ich mich zuweilen und genauso habe ich meine Trennungen ganz oft erlebt: Ich bin klein und ahnungslos und kann nichts ändern, die Großen gehen weg und lassen die Kleine mit ihrem Schmerz alleine. Und was bleibt mir außer schweigendes, fassungsloses Klarkommen mit dem Alleinsein? Dann baue ich mir meine eigene Welt, die wenigstens konstant ist.
Es geht mir nicht wirklich schlecht deswegen, keine Sorge, liebes Internet. Es ist eher so, daß gerade jetzt alles nochmal hochkommt und ich diesem Gefühl auf der Spur bin. Wie auch Strategien, damit umzugehen, mit der Unplanbarkeit umzugehen, sie nicht nur zu tolerieren, wenn sie auftritt, sondern sie anzunehmen und in mein Leben zu integrieren.
Damit mein Herz mal bei mir bleibt und diese Fassungslosigkeit weggeht.
Ich hoffe nur, daß meine nächste Liebe eine etwas weniger überraschendere und sehr viel konstantere wird als meine letzte.
Großartige Empfehlung von Kaptain Kosmos: Thru you.
Kutiman remixt Youtube-Videos zu fulminanten Musikstücken. "Just a Lady" ist mein absoluter Favorit: Passend zum Dauerregen, der Kälte und meiner Whiskylaune (die derzeit mit White Russian befriedigt werden muß, weil kein Whisky da ist).
Jaja, Smiri macht mal wieder Führerschein...diesmal aber ernsthaft, auch für Motorrad nämlich. Desdawegen bin ich auch immens motiviert: Zwei Räder sind das Größte! Jawohl!
Tja, mein Fazit der ersten Stunde: Fahrlehrer sind sehr, sehr wahnsinnige Menschen. Und ich bin sehr froh, das alles nicht alleine durchstehen zu müssen, sondern in Begleitung der reizenden Inie. Wir haben uns auch schon als totale Streber hervorgetan, einfach nur, weil wir der Hochdeutschen Sprache mächtig sind und die Fragen (und Antworten) verstehen. Naja.
Jedenfalls bin ich jetzt mal wieder dabei und habe mir geschworen, daß dies das allerletzte Mal in meinem Leben war, daß ich mich in einer Fahrschule angemeldet habe. Jetzt gilts. Jetzt lerne ich fahren. Und wenn es diesmal nicht klappt, lasse ich es einfach und bleibe unmotorisiert...und auch ohne Motorrad.
Sicherster Garant dafür, daß es klappt: ich will meine Street Triple!
Smiri war gestern mit dem besten Chef der Welt in Hockenheim an der gleichnamigen Rennstrecke, um das 1000 Kilometer-Hockenheimrennen zu verfolgen.
War. Das. Großartig.
Schnelle Motorräder, jede Menge Sonne, Menschen in Motorradkluft, wunderschöne Maschinen, der Sound von Zwei- und Vierzylindern, wahnsinnige Rennfahrer in Kurven auf noch wahnsinnigeren Motorrädern, noch mehr Sonne, Benzingeruch und über allem ein Gefühl von Sommer, Freiheit und Geschwindigkeit.
Mir tropft jetzt noch das Adrenalin aus den Ohren, so aufgedreht war ich gestern den ganzen Tag.
Dank der heftigen und für Ostern äußerst ungewöhnlichen Sonneneinstrahlung über acht Stunden sah ich gestern abend aus wie ein menschlicher Hummer, was sich aber nach vehementem Eincremen heute dankenswerterweise in ein rötliches Indianerdunkelweiß (richtig braun werd ich ja nie) verwandelt hat.
Außerdem habe ich einiges über Motorräder gelernt und ganz viele Hanging Offs gesehen:
Und ich habe mich in ein Motorrad verliebt, ohne es jemals gefahren zu sein: Die Triumph Street Triple. Ein britisches Motorrad, natürlich.
Und ich bin nicht die einzige, die von dem Gerät begeistert ist, wie dieser Fahrbericht beweist.
Mein Lieblingszitat:
Ein sonnendurchtränkter Morgen in Italien. Im Schatten einer Palme lehnt ein Motorrad lässig auf seinem Seitenständer. Wenn es könnte, würde es rauchen. Und sich Fahrer wie James Dean oder Doro Pesch aussuchen.
Klingt nach Smiri, oder?
Tja, fehlt nur noch der Führerschein. Also für Auto und Motorrad, hab ich nämlich beides nicht. Ach so, und 8000 Euro.