Samstag, 31. März 2007

Willkommen im Bermudadreieck.

Anders kann man den Sumpf hier nicht nennen, fürchte ich...
Die drei Seiten des Dreiecks heißen Panik, Verzweiflung und Depression, ich befinde mich in der genauen Mitte respektive dem Schwerpunkt und, wie der Name schon sagt, dort ist es schwer. Die drei Seiten lähmen mich und führen zu totalem Nichtstun, Zeit verplempern, die ich nicht habe, und völliger innerer Bewußtlosigkeit.
Ganz ganz toll.

Es ist Wochenende, die Welt kann mich mal am schonklarwasundwo, ich bleib im blauen Sumpf und harre vor mich hin.

Und versucht bloß nicht, mich aufzumuntern oder lieb zu mir zu sein, dadrauf kann ich grad gar nicht, befürchte ich. Da muß ich dann doch ganz alleine durch.

Ich klemm mich jetzt ans Telefon, mal sehen, ob der TrashTownNavigator zuhause ist und ein bißchen seine Stimme spielen lassen kann.

Mittwoch, 28. März 2007

...und Du fehlst hier.

Mannmannmann...so schwer wars noch nie wie dieses Mal.
Daher auch das Lied des Tages, denn genauso gehts mir. Und Smiri gesteht sich einen Tag konsequenten Vermissens zu, bevor der Alltag wieder eingreift und Dinge erledigt werden wollen, die eigentlich keinen Tag Aufschub dulden. Man gewöhnt sich doch sehr schnell aneinander, ich mich zumindest, und ich bin knörmelig und vermissend und ausdauernd geentelt und das alles nur, weil das Herz vierhundert Kilometer weit weg liegt und hoffentlich schon schläft im Gegensatz zu mir, die ich heute nicht wissen will, wohin mit ihr: Der Sehnsucht, die sich schon seit Tagen breit macht und das Atmen schwer und den Geruch dessen, der bis heute mittag noch da war, unendlich süß und erstrebenswert.
Jaja, ich weiß, wir sind ein wenig weh und wehmütig, der Phoenix und ich, und das Feuerfedertier schmiegt sich an mich und gurrt leise, denn so kann er auch, mein noch untätowiertes Totemtier. Und so sitzen wir da und sind ganz still und vermissen, denn noch dürfen wir, ein bißchen Ruhe und besonnene Besinnlichkeit und durcheinandermäandernde Wörter hier und da am Wegesrand gestreut und kleine Szenen des Wochenendes, was über die Schulter durch das Gefieder betrachtet ein schönes war. Es wird eifrig weiterkalibriert und es ergibt sich ein Rhythmus, in dem die Zahnräder sowohl sinnvoller als auch geradezu hanebüchen unsinniger Systeme ein- und ausrasten, wir können damit arbeiten, alle Beteiligten, derer nur zwei physisch existent sind, aber dennoch mehrere viele aktiv beteiligt.
Smiri ergießt sich in kryptischen Worten, ich weiß, aber ich brauche das, denn so denke ich: Kryptisch und verworren, mir ist aber dennoch alles klar und wir sitzen und seufzen und vermissen.
Schön ist es, das Gefühl, wenn auch traurig und alles verstummend wie frischgefallener Schnee, alles gedämpft und leise und still, aber: Es gibt es, das Vermissen und den Menschen dazu und mich und den Phoenix, und das ist schöner als alles unerfüllte Glück der Welt.

Element of Crime, "Weil Du nicht da bist"

auf dem Gerüst vor unserem Fenster
kommt kein Maurer mehr vorbei
das Bett wird immer größer
und das Bad ist immer frei
der blöde Hund,
der mich sonst jeden Tag verbellt
liegt nur noch stumpf im Gras
und glotzt mit leeren Augen in die Welt
weil du nicht da bist
weil du nicht da bist

ein Vogel, der nur Körner frißt
macht Regenwürmer kalt
im Bus, der nur noch stündlich kommt
sind alle angeschnallt
die alte Frau,
die mich sonst jeden Morgen grüßt
kennt mich nicht mehr und tut,
als ob sie Groschenhefte liest
weil du nicht da bist
weil du nicht da bist

vom Nachbarn kommt Musik
nach der schon lang kein Hahn mehr kräht
eine Maus holt sich ihr Nachtmahl
und auf meinem Nachttisch steht
ein Schokoladenhase,
traurig und allein
ich weiß ihm nicht zu helfen,
und stopf ihn in mich rein
weil du nicht da bist
weil du nicht da bist

Freitag, 23. März 2007

Stöckchen, literarisches.

Diesmal von der [m2] bekommen. Um Bücher geht es...na denn mal los!

Gebunden oder Taschenbuch?
Haben wollen: Gebunden. Immer. Gebundene Bücher sind für mich prototypische Bücher, es fühlt sich anders an, ein gebundenes Buch zu lesen. Vergleichbar mit Essen mit dem Lieblingsbesteck vom Lieblingsgeschirr versus Essen mit irgendwas aus der Besteckschublade von irgendwas aus dem Geschirrschrank.
De facto haben: Mehr Taschenbücher, des Geldes wegen.
Wenn ich allerdings ein Buch wirklich wirklich haben MUSS, dann immer gebunden, die kommen früher raus. Und eben: Lieblingsgeschirr und so.

Amazon oder Buchhandel?
Buchhandel, eindeutig. Bücher muß ich anfassen, durchblättern können, dann erst kann ich mich entscheiden, ob ich es haben will oder nicht. Ich kaufe meine Bücher meist spontan und in meinem Lieblingsbuchladen im Viertel, oft gehe ich mit dem zufällig gefaßten Vorsatz dorthin, mir ein Buch zu kaufen, verbringe eine Stunde und habe dann auch was gekauft.
Was ich an dem Buchladen besonders mag, sind die Empfehlungen, die sogenannten "Perlen im Regal". Damit lag ich bis jetzt noch nie falsch: Die Leute haben Geschmack! Und die Bücher, die sie verkaufen, auch fast alle gelesen, schätze ich. Sehr beeindruckend.

Lesezeichen oder Eselsohr?

Zu meiner Schande gestehe ich, daß ich Eselsohren mache. Jaja, das ist böse, aber Lesezeichen verliere ich grundsätzlich oder sie fallen raus oder nerven mich beim Lesen. Also nix für mich und lieber kleine Knicke in die Seiten. Ich habe sowieso das Talent, Bücher ordentlich zu beanspruchen, wenn ich sie lese, weil ich meine aktuelle Lektüre immer und überall mit mir rumschleppe, währenddessen esse und trinke, das Buch auch mal irgendwo liegen lasse, mich aus Versehen draufsetze und Ähnliches.

Ordnen nach Autor, nach Titel oder ungeordnet?

Ungeordnet. Völliges Chaos, um genau zu sein. War aber schon immer so, auch wenn ich mir mit jedem Umzug vornehme, das zu ändern. Hat aber bis jetzt noch nicht geklappt, und wenn ich was suche, finde ich es meist schnell.

Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
Behalten! Bücher wegwerfen ist ein Sakrileg, was noch schlimmer gewertet wird als Eselsohren. So kam ich zu meinen ersten englischen Büchern: Mein Vater wollte bei seinem Auszug Bücher wegschmeißen, da habe ich mir panisch so viele aus der Kiste gegriffen, wie ich tragen konnte damals mit zwölf. Und seitdem englischsprachige Literatur lieben gelernt, weil sie mich immer an diese Geschichte und an meinen Vater erinnert.

Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?

Behalten, abmachen, verlieren, beim nächsten Umzug wiederfinden und wegwerfen.

Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?

Mit! Weil: Schutzumschläge sind prima Lesezeichen, dann sammel ich wieder positive Karmapunkte, weil ich keine Eselsohren machen muß.

Kurzgeschichten oder Roman?

Roman. Kurzgeschichten selten und nur von bestimmten Autoren, interessieren mich aus irgendwelchen Gründen nicht so. Zu kurz, wahrscheinlich. Je dicker das Buch, desto besser, grundsätzlich. Außer natürlich, das Buch ist schlecht, dann helfen auch mehr Seiten nicht. Mein Lieblingsbeispiel: "Die Blechtrommel". Gefiel mir NULL. War aber auch Schullektüre und von daher per se geschmäht.

Sammlung (Kurzgeschichten von einem Autor) oder Anthologie (Kurzgeschichten von verschiedenen Autoren)?

Pöh. Dicke Romane oder Kinderbücher. Siehe oben.

Harry Potter oder Lemony Snicket?

Weder noch, so wirklich. Harry Potter: Zwei Bücher gelesen, die waren ganz gut, Lemony Snicket: Der Film war toll. Bücher sind mir davon aber noch nicht untergekommen.

Aufhören, wenn man müde ist oder wenn das Kapitel endet?
Weder noch. Wenn das Buch richtig gut ist, aufhören, wenn ich ins Koma falle und beim Lesen einschlafe, so morgens um fünf oder so.

Einzelband oder Serie?
Einzelband. Serien früher mal, irgendwas von Hohlbein. Zählen StarTrekRomane als Serie? Dann nur die, sonst nüscht.

Lieblingsserie?
Analog zu oben: StarTrek. Herrlich entspannend, spannend und unanstrengend, literarisches FastFood. Muß auch mal sein.

Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand gehört hat?
Sehr wahrscheinlich "The Lost Continent" von Bill Bryson und "The Evening Star" von Larry McMurtry. Das waren zwei der Bücher aus der Wegwerfkiste meines Vaters.

Lieblingsbuch, das du letztes Jahr gelesen hast?
"Ich und die anderen" von Matt Ruff (immer wieder), "Rumo" von Walter Moers, "Paradise" von A.L. Kennedy und "Die Bibel nach Biff" von Christopher Moore.

Welches Buch liest du gegenwärtig?
Zu meiner Schande muß ich gestehen: Keines. Bloß so Magisterarbeitslektüre, das zählt nicht. Wäre aber mal wieder Zeit für neuen Input, also wenn mir jemand ein Buch schenken mag...

Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
Mehrere, schon seit dem ersten Lesen:
"Alles was Du brauchst", A.L. Kennedy
"Gleißendes Glück", A.L. Kennedy
"Ich und die anderen", Matt Ruff
"Rumo", Walter Moers
"Hin und weg", Ethan Hawke
"Aschermittwoch", Ethan Hawke
"The Evening Star", Larry McMurtry
"The Lost Continent", Bill Bryson
"Die Bibel nach Biff, Christopher Moore.

Eine Serie, Ein Essen, Ein Wochenende.

Mannmannmann. Mittlerweile ist die WG der beiden [m]s völlig mit SFU infiziert. Wir haben gestern die halbe erste Staffel, also sieben knapp einstündige Folgen, hintereinander gekuckt, und was soll ich sagen: It's got a damn tight hook on me. So schön...für mich ist das wie Weihnachten von der Stimmung her: Man denkt nach, über Wichtiges und Unwichtiges, und alles ist in Watte getaucht und ganz leise. Da gestern gefühlter DezemberSonntag war, paßte das auch ganz prima, sich auf dem Sofa zusammenzurollen, heißen Tee zu schlürfen, Kokosmakronen zu knabbern und sich dem Drama der Familie Fisher hinzugeben.

Morgen wird gekocht, Chinesisch par excellence, und wie das bei mir gerne mal passiert, kommen wahrscheinlich viel mehr Leute als gedacht. Aber ich glaube, es wird verdammt lustig und entspannt und schön: In unserer wunderschönen Küche sitzen und erstmal zwei Stunden Gemüse und Fleisch schnippeln und vorbereiten und den ersten Wein aufmachen und schnacken und dummes Zeug reden und die, die man noch nicht kennt, kennenlernen, alles unter der fachkundigen, bestimmten und angenehm wahnsinnigen Regie vom Pferdedieb, der da morgen kommt und mich beehrt.

Sich wieder zusammen einfinden und viel Spaß haben dabei und sich ausquatschen und wild erzählen und für den Pferdedieb und mich auch: Sich wieder annähern, die Schieflage ein wenig ausgleichen, schauen, wies läuft und die eigene Paranoia in ihre Schranken weisen.

Heißt auch erstmal, daß ich nichts vom Wochenende erwarte, weil es für mich noch ganz weit weg und unwirklich ist und sich wohl erst mit der Ankunft am Bahnhof beginnt, zu manifestieren. Was auch die Planung zugegebenermaßen ein wenig erschwert, weil es einfach noch zu weit weg ist oder zu abstrakt, sehr merkwürdig.

Ich freu mich jedenfalls alles in allem wie Bolle und so sehr, daß mir fast mein Luxushintern abfallen möchte (keine Angst, ich kann ihn durch gutes Zureden und das Tragen von Hosen daran hindern) und harre ganz weihnachtlich beseelt der Dinge, die da kommen.

Nie fragen!

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