Montag, 26. September 2011

On. Fire.

[Liebes Internet,

dieser Post ist recht explizit und gnadenlos ehrlich. Er zeigt, daß Smiri keine Pastorentochter ist, sondern durchaus Abgründe und Untiefen in sich trägt. Und es geht um Sex bzw. Nichtsex.
Falls Du mich als empfindsame, scheue, keusche Dame in Erinnerung behalten möchtest, bitte nicht weiterlesen - wobei ich mir nicht erklären könnte, woher dieser Eindruck stammen sollte...aber ich dachte, ich erwähne es mal.]

Das Meer braust und tost derzeit, liebes Internet: Ich bin nur noch unterwegs, trinkend und tanzend, verdrehe Männern die Köpfe, zumindest für diese eine Nacht, und bin sehr ruhelos und sehr müde gleichzeitig.
Und am nächsten Morgen immer alles ganz nett, sehr verkatert und dann der Abschied und dann das Warten: Ruft er an? Und die Erwartung: Ach was, der ruft nicht an - und dann die Enttäuschung: Er ruft wirklich nicht an. Und dann ist Mittwoch und fast schon wieder das nächste Wochenende, die nächste Nacht, der nächste Mann.

Aber, Internet: Es geht mir nur ums Kopf verdrehen und Arm in Arm einschlafen. Mehr ist da nicht, mehr will ich nämlich nicht. Ich behalte mir vor, jemanden mit nach Hause zu nehmen und dann nicht mit ihm zu schlafen, sondern neben ihm. Und das tut mir alles in allem gut, gibt Bewegung und Ausgleich, Bestätigung und Kontrolle über die Situation, zwar nur bis zu dem Moment des Abschieds, aber immerhin.

Die Männer sind allesamt jünger, das macht es für mich einfacher und reizvoller. Ich mag Männer AnfangMitte 20, weil sie noch offener und weniger schrullig sind, weil sie wunderschöne Körper haben und gut riechen, weil sie viel trinken und trotzdem noch gut küssen können, weil sie von Frauen um die 30 fasziniert sind, weil sie noch zu beeindrucken sind: Von der Welt, von mir, von Frauen überhaupt. Weil sie noch nicht alles gesehen, alles schon mal gehört, alles schon mal gemacht haben. Und, ja: Weil ich sie beeindrucken kann, mit mir, weil ich sie nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung empfinde. Weil sie niedlich und sexy gleichzeitig sind, weil ich mit ihnen umgehen kann. Es geht auch um Kontrolle und um Macht und das Gefühl, eine Situation bestimmen zu können - und vielleicht hole ich mir das zurück, was ich in manchen Beziehungen vermißt habe, nämlich das Gefühl, die Fäden in der Hand zu halten und zu agieren, nicht nur zu reagieren.

Also ganz eitel und unschön und unsympathisch: Machtstreben, Selbstbestätigung, Egotrip. So bin ich nämlich auch, Internet: Unsympathische Femme fatale, die sich einfache Beute aussucht, weil sie Angst vor Gleichaltrigen hat.
Und trotzdem: Jedesmal nach einer solchen Nacht sitze ich Löwin vor dem Telefon und warte, daß die Gazelle sich meldet.

Ich komme mir vor wie ein schlimmer Mensch, wenn ich das hier schreibe, aber ich weiß, daß es so ist: Ich stehe im Moment auf Männer, die fünf, sechs, sieben Jahre jünger sind als ich. Weil sie mir nicht so wehtun wie die in meinem Alter. Weil sie in meinem Hirn aufgrund ihres Alters von vorneherein nicht als potentielle Partner in Frage kommen - deswegen kann ich einfach so sein, wie ich bin, und muß nicht das Ehevermittlungsprogramm fahren, wie ich es sonst unbewußt gerne tue.
Und beim Tippen merke ich, der letzte Punkt ist ja Käse: Was hindert mich denn daran, mit einem jüngeren Mann eine Beziehung zu führen? Wenn wir zueinander passen, ist das doch eigentlich egal...Oder anders: Vielleicht passe ich in der jetzigen Lebensphase eh nicht zu den Männern meines Alters, sondern zu den Mitte20ern.

Und noch ein abgefahrener Punkt, den ich hier noch gar nicht erwähnt habe: Ich bin so mit meinem Körper zufrieden und finde mich in meinen lauten Klamotten und mit den kurzen Haaren so gut, daß ich offensichtlich sowieso viel lauter, offener und ich selbst bin - und damit plötzlich Wahnsinnserfolg bei Männern habe. Mit Kleidergröße 48 und derzeit 103 Kilo Körpergewicht. Mwaha, Schönheitsideal: Nimm das.
Ach so, und ja: Ich habe kurze Haare, hervorragend, nie wieder lange und so.

Ergebnis der letzten Wochen inklusive zweier Tagungen, wenig Zeit zuhause und zuwenig Schlaf, alles in allem, und zuviel Alkohol, alles in allem: Ich habe Halsweh und Ohrenweh und Schnupfen und mich heute vollkommen umsonst an die Uni geschleppt, weil in meinem Universum mein Seminar heute stattfindet, in der Realität aber erst morgen. Ist mir noch nie passiert, sowas, saudoof und Zeichen für: Ich brauch Urlaub.

Den habe ich zum Glück nächste Woche.

Und ich glaube, ich gehe gleich einfach heim und lege mich ins Bett. Und starre löwinnengleich auf mein Telefon. Könnte ja wer anrufen. Eine Gazelle, womöglich.

Nie fragen!

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