Montag, 18. September 2006

Trash as Trash can.

Bah...

Heute ist ein eins A TrashTownTag, verehrte Lesende. Therapie war richtig anstrengend, jetzt sitze ich zuhause vorm Rechner, Kaffee, Kippen und den Leschi im Anschlag, und weiß nicht, wie der Tag heute weitergehen soll. Am liebsten würde ich mich in meinem Bett vergraben und nur noch heulen, mein jämmerliches SmiriDasein beweinen und mich ein wenig betrauern, die Große, Schöne, Kraftvolle Smiri betrauern, weil sie solch eine Scheißangst vorm Leben hat und nicht in Ruhe gelassen wird und doch immer weiter funktioniert. Good old Flemm, wie man hierzulande sagt.

Und doch muß ich immer weitermüssen und will eigentlich nicht. Vor allem will ich nicht mein Kinderzimmer ausmisten, mich in die Höhle des Löwen begeben, mich mit meiner Mutter auseinandersetzen. Ich habe furchtbare Angst davor und schäme mich ob meiner Angst, schäme mich, weil es im Smiriversum einer Niederlage gleich kommt, Versagen bedeutet, wenn Smiri, das sonderbare Kind mit den Schlangenhaaren, gesteht, daß sie alleine nicht mehr weiterkann.

Ich würd so gerne nicht mehr alleine sein, bin es ja im Grunde genommen auch nicht, aber wer nimmt mich mal in den Arm und wiegt mich und beruhigt mich, wenn ich nicht mehr weiterkann? Und auch das beweine ich, mein Alleinsein beweine ich, das Mädchen alleine im Garten beweine ich. Und ich weine und weine und kann gar nicht mehr aufhören, weil ich mir doch irgendwie zugestehe, daß es so nicht weitergeht. Und nehme Abschied von ganz vielem, was verdammt weh tut.

Wie soll ich denn bitteschön eine Magisterarbeit zustande bringen? Wie soll ich denn jeden Tag Alltag produzieren, wenn in meiner Seele alles im Umsturz begriffen ist, kein Stein auf dem andern bleibt, sich alles täglich, stündlich ändert?

Der Sommer ist vorbei, und es ist viel passiert, aber jetzt kommt ein halbes Jahr lang Herbst und Herbst und Herbst und vielleicht ein bißchen Winter, und auch das ist mir gerade jetzt einfach zu viel.

Und ich bin Gott für die Menschen dankbar, die mich lieben, ich weiß, es gibt sehr sehr viele davon. Aber ich schäme mich, diese meine HerzMenschen mit mir zu belasten, vor ihnen meine Unzulänglichkeit einzugestehen, die letzten Endes nur und lediglich darin besteht, daß ich Hilfe brauche. Hilfe beim Packen, Hilfe beim Ertragen, Hilfe beim Abschied nehmen. Hilfe dabei, das in Kisten zu packen, was ein Symbol für das ist, was ich nicht hatte. Hilfe dabei, mich von der Illusion zu verabschieden, hinter der ich mein Leben lang hinterhergerannt bin.

Und wo wir gerade beim Rennen sind: Jeder Mensch hat einen Läufer. Damit meine ich, angelehnt an Matt Ruffs "Ich und die Anderen", eine Art Selbstschutzprogramm, was in Zeiten wie diesen den Körper bzw. in meinem Fall meine Seele aus der Schußlinie bewegt, um größeren Schaden zu vermeiden. Mein Läufer fängt wieder an zu rennen, auch wenn ich eigentlich nicht rennen mag, lieber stehenbleiben und mich auseinandersetzen. Aber es geht wohl nicht und ist wohl einfach zu viel im Moment, also lasse ich den Läufer seine Arbeit tun. Die darin besteht, viel auszuklammern, viel zu schlafen, viel zu verschlafen, viel zu arbeiten oder nicht zu denken, viel zu trinken oder trinken zu wollen (was mein Läufer zum Glück ein wenig vernachlässigt, Rauchen reicht da erstmal, vielen Dank). Einfach nur weg von mir.

Ich komme mir vor wie seelisches Falschgeld, weil nichts paßt und nichts stimmt und nichts so ist, wie es sein sollte. Oder wie ich es gerne hätte. Und was erschwerend hinzukommt, ist meine zur Zeit mikroskopisch genaue, fast schon erschreckende Fähigkeit zur Selbstreflexion: Ich leide auf zwei Ebenen, der emotionalen zum Einen, und zum Anderen auf der übergeordneten, die sieht, analysiert, beurteilt, wertet.

Und ich muß so viel müssen und will nicht oder schneller und soll doch und weiß auch genau, wie und warum.

Ein neuer Tag in Trash Town hat begonnen...und um mal den Titel der gestrigen Six Feet Under-Folge zu zitieren:

Tut mir leid, ich weiß nicht weiter.

Nie fragen!

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