Donnerstag, 4. Februar 2010

...und es bewegt sich doch?!?

Woahwoahwoah...
Seltsam, kaum habe ich hier (und damit offiziell) eingestanden, daß es so nicht mehr weitergeht, kommt Bewegung in die Sache.
Ich habe mit dem Faxgerät meines Psychiaters telefoniert und festgestellt, daß es zwar ein sehr kommunikatives, aber ein Faxgerät ist (die Telefonnummer GING MAL, das weiß ich), jedenfalls gehe ich da morgen vorbei.
Ich habe heute meinem Chef von meinen Depressionen erzählt, und er war verständnisvoll und hat mir gute Tips gegeben (Stichwort kognitive Verhaltenstherapie).
Ich habe konzentriert an meiner Seminarvorbereitung gearbeitet.
Ich habe mit dem Mann, bei dem ich mir noch überlegen muß, ob er ein eigenes Pseudonym braucht oder nicht, Kaffee getrunken, ungefähr tausend Zigaretten geraucht und stundenlang geredet und mich kein bißchen verknallt. Interesse ist da, aber eher so ein Kuriositäteninteresse: Ich finde ihn interessant und auch irgendwo sympathisch, weiß aber noch überhaupt nicht, was ich von ihm halten soll. Spannend.
Meine Mama hat mich vor anderthalb Stunden angerufen und mir eröffnet, daß wir unsere Beziehung mal, ich weiß nicht mehr, wie sie es genau genannt hat, aber "überarbeiten" oder "renovieren" oder sowas sollten...
Und ob es mich belastet, wenn sie mir ihre Sorgen erzählt.

Und das alles an einem Tag.


Jetzt bin ich verblüfft und kann nicht schlafen.

Dienstag, 2. Februar 2010

Kapitulation.

Es geht nicht mehr.
Es. Geht. Nicht. Mehr.
Nachdem ich heute auf Arbeit im Büro meiner Lieblingskollegin, Frau K., zusammengebrochen bin und aus dem Heulen erstmal nicht mehr raus kam, hisse ich hiermit offiziell die weiße Flagge und ergebe mich.

Soll heißen: Termin beim Psychiater, ich brauche Medikation. Nachdenken über Auszeit, welche Möglichkeiten gibt es für mich?
Ich muß lernen, mit der Depression zu leben, ich muß begreifen, daß ich mein Leben lang mit ihr verbringen werde und sie ein Teil von mir ist.

Anzeichen gibt es schon seit Monaten, ich habe sie nur nicht ernst genug genommen und gedacht, nee, geht noch, geht alles, ist ja nicht so schlimm.
Das Problem ist: Doch, ist es.
Schlimmer sogar: Etwas mehr als ein Jahr nach Ende der Therapie bin ich schon wieder recht weit weit unten in Trash Town gelandet, kann mich nicht erinnern, wie ich hierhergekommen bin und was ich hier eigentlich wollte.

Ich weiß zwar, wie ich wieder rauskomme, doch ich weiß auch, daß das verdammt ekelhaft und anstrengend werden wird: Ich weiß, was auf mich zukommt, ich war schonmal hier, dankeschön.
Die abstruse Erkenntnis, daß ich es grade mal ein Jahr ohne Therapie und Tabletten ausgehalten habe, stempelt mich in den Augen meines depressiven Trash Town-Ichs zum Versager, ich kann ja gar nix, noch nicht mal Alltag. Mann, bin ich blöd, mann, bin ich durch, mann, bin ich abgefuckt.

Rein rational weiß ich, daß das nicht so ist, daß ich kein Loser bin, nur weil ich Hilfe brauche, daß ich verdammt viel geschafft, geordnet und erledigt habe im letzten Jahr, aber scheiße, das zählt jetzt und hier einfach nicht.

Mir fehlt mal wieder die Basis, das, was mir immer fehlt, sonst aber nicht so ins Gewicht fällt, weil das Defizit von anderen Teilbereichen aufgefangen wird: Sowas wie familiäre Wurzeln, die biologische und soziale Basis meiner Person als solcher. Das Verlustgefühl, das Gefühl, daß da was fehlt, sitzt verdammt tief, aber wenn ich funktionierende soziale Beziehungen habe, die Arbeit läuft und ich mich immer mal wieder richtig erholen kann, dann macht mir das nicht so viel aus wie jetzt, wo ich die meiste Zeit viel zu tun habe, alles alleine regle und mich auch ziemlich alleine fühle...weil ich de facto alleine bin.

Dann wird wochenlanger Schneefall mit Matsch und bäh und grau für mich zu einer Bedrohung, wo es für andere nur nervig ist. Dann ist mein Singledasein unerträglich, dann werden Zurückweisungen (auch wenn sie letzten Endes sinnvoll, weil ehrlich sind) zu einer Katastrophe und jedes "Dann red' doch mal drüber, wie gehts Dir denn?" zu einer unerfüllbaren Aufgabe, die mich unter unermeßlichen Druck setzt. Dann tut jedes Telefonklingeln körperlich weh, weil jemand "was von mir will", wo ich doch selber das Gefühl habe, nichts mehr zu haben. Jede persönliche Information wird mir zu viel, und jede Information über mich will ich bei mir behalten, niemanden sehen, um das bißchen, was mich hält, nicht auch noch weggeben zu müssen.

Fazit: Ich brauche professionelle Hilfe.

Dringend.

Samstag, 30. Januar 2010

Nachtgestalten. Nacht gestalten.

Eine kurze Blogpause. War mal dringend nötig, einfach nicht reden, auch im echten Leben habe ich mich zurückgezogen die letzte Zeit.
War einfach mal zwei Wochen lediglich arbeiten, ab und zu abends ein Bier trinken und ab und zu auch mal wieder aus. Und zwar nicht mit den üblichen Verdächtigen, sondern mit neuen Leuten oder an anderen Orten als sonst.
Im Moment lerne ich, wenn ich denn mal unterwegs bin, ständig neue Menschen kennen, die interessant sind und verdammt viel Input liefern.
Schon seltsam: Allein in den letzten zwei Wochen habe ich so viele neue Gesichter gesehen und mich mit den Menschen hinter den Gesichtern unterhalten, wie sonst in einem ganzen Jahr nicht.
Was mir auch auffällt: Kacke, ich bin ja immer noch Single.

Nachdem das mit Meister Crowbar irgendwie unter "Ach, so ab und zu kann man sich ja mal beieinander melden" weiterläuft, schaue ich mich wieder aktiver in meiner Stadt um, ob sich da nicht was ergibt. Aber nee, es soll grad wohl nicht sein...

Gestern sehr interessantes und vor allem langes Gespräch mit einem Herrn gehabt, den ich vom Sehen kannte. Wir finden uns gegenseitig wohl ganz gut, aber, wie recht schnell klar wurde, mehr als platonisch wird da von seiner Seite aus nichts. Ist auf der einen Seite sehr schade, ich find den nämlich schick, aber andererseits, herrgott, kann ja auch so nett sein.
Nur meinen Standardfehler bei Freundschaften mit Männer darf ich natürlich nicht begehen und mich verknallen. Und weil ich mich kenne und mir das bisher immer passiert ist (und letzten Endes Teile und Ebenen der Freundschaft gekostet hat), überlege ich, ob es überhaupt sinnvoll ist, die mir gegebene Telefonnummer zu benutzen und mich auf einen Kaffee zu verabreden.
Ja, er gefällt mir, aber nein, der will mich nicht und ja, wir haben uns fantastisch amüsiert gestern und ja, ich brauche mal wieder mehr freundschaftlichen Kontakt zu Männern, finde ich. Aber auch ja, der könnte mir gefährlich werden. Und so langsam muß ich mein armes geplagtes Herz mal etwas entlasten, sonst implodiert mir das gute noch, und ich möchte es gerne noch ein großes Bißchen behalten.

Ich frage mal so in die Runde: Soll ich anrufen? Oder es lieber sein lassen?
Ich bin einfach zu verkatert, um da nüchtern drüber nachzudenken.

Übrigens, Smiris Bliss: Ich habe heute Nacht das erste Mal seit Jahren mal wieder mit einer schnurrenden Katze im Arm geschlafen. Weiches Katzenfell an meiner Nase, brummschnurrende Katze an meinem Brustkorb, seltsamerweise kein bißchen Allergie, sondern einfach nur ein ScheißdraufwassonstistjetztsindwirhierundallesistgutMoment. Alleine für diese heilige, große Dreiviertelstunde völliger Entspannung hat sich dieses Wochenende schon gelohnt.

Und heute ist erst Samstag...

Nie fragen!

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