T wie...zwölf.
...teilstationär.
Ja, richtig: Ich bin endlich auf dem Weg der Besserung und seit gestern nicht mehr stationär in der Psychiatrie, sondern nur teilstationär.
Das heißt, ich habe kein Bett mehr in der Klinik, sondern schlafe zuhause, bin aber unter der Woche von morgens bis nachmittags in den Therapien.
Das Schlimmste habe ich hinter mir, nach dem Zusammenbruch am Wochenende waren die Tage danach recht zäh, aber es ging stetig aufwärts und meine Stimmung ist endlich so stabil, daß ich alleine zuhause sein kann, ohne daß was passiert. Außerdem bezahlt die Krankenkasse nicht länger, deswegen mußte ich eh teilstationär. Aber das paßt, denn es fühlt sich richtig an.
Die ersten 36 Stunden daheim waren recht faul, mit Computerspielen, Einkaufen, Schlafen und Frühstücken bzw. Kaffeetrinken. Das war schön.
Ich stresse mich jetzt nicht, sondern mache eins nach dem anderen.
Was ich noch so getan habe: Ich habe ein weiteres absurdes Talent entdeckt! Neben Stricken und Schmuck aus kleinen Glasperlen herstellen (ja, es gibt Fotos, wenns fertig ist!) habe ich nämlich zum ersten mal tätowiert!! Mit einer echten Tätowiermaschine!! Erst auf Synthetikhaut geübt und nach ca. zehn Minuten beschlossen, daß ich das gut genug kann, um mich selber zu tätowieren. Frei Hand, also ohne Entwurf oder Vorzeichnen. Auf dem Kopf, sozusagen, weil ich ja von oben auf meinen Fuß gekuckt habe. Spontan. Auf mein eigenes Fußgelenk. Tätowieren.
Ich weiß, ich bin vollkommen bescheuert, deswegen war ich doch in der Klapse, Internet, aber ich muß ganz ehrlich sagen: Es hat geklappt! Das Stechen war lustig und hat kaum wehgetan.
Sieht gut aus, heilt vorbildlich, ist ordnungsgemäß gestochen und man erkennt sogar, was es ist.
Eine kleine 12 nämlich, für 2012, das Jahr, in dem ich mich umbringen wollte, in dem ich zum ersten Mal in der Psychiatrie war, in dem ich mich vegan ernährt habe, in dem ich beschlossen habe, meine Promotion abzubrechen. Eine 12 mit einem Punkt dahinter, um mich daran zu erinnern, an diesen Full Stop in meinem Leben, an dem nichts mehr ging und nach dem hoffentlich alles anders wird.
Der Mensch, dem die Maschine gehört und der sie mir freundlicherweise ordnungsgemäß zusammengebaut und erklärt hat, meint übrigens, ich hätte auf jeden Fall Talent und sollte das auf jeden Fall weitermachen, als Hobby*. Und ich hab da Bock drauf, genauso wie aufs Stricken und aufs Schmuck machen - und meine Oberschenkel sind perfekt als Übungsfläche geeignet, weil ich so dicke Beine habe. Praktisch, das.
[*Er ist übrigens auch ein Mitpatient von mir und sehr lustig und recht verknallt in eine andere Mitpatientin - wir sind uns auf Anhieb sympathisch gewesen und hängen jetzt viel miteinander rum, ganz entspannt und ohne Gebalze. Wir sind zusammen 69 Jahre alt, das macht vier Fünfzehnjährige und ein neunjähriges Kind in zwei Körpern, das erklärt, wieso wir zusammen so vortrefflich albern sind. Einer von den Kontakten, von denen ich annehme und hoffe, daß sie auch im echten Leben Bestand haben. Der Mann kann übrigens auch piercen. Könnte ich ja auch mal lernen, eigentlich...]
Will jemand Fotos? Also vom Tattoo? Dann würde ich meinen Fuß mal ganz gelenkig in die Webcam halten und das auf Flickr hochladen...
Morgen ist Sonntag, da kommt hoffentlich der Löwe vorbei, in den ich wiederum ein ganz kleines heimliches Bißchen verschossen bin, weil er so strahlt, wenn er lacht, und mich zum Lachen bringt und da war, als es mir richtig beschissen ging und mich in den Arm genommen hat, und dann trinken wir hoffentlich literweise Kaffee und rauchen tausend Zigaretten und ich sage ihm (mal wieder!), was ich davon halte, daß er ständig bei seiner Exfrau zum Essen geht, obwohl ihn das immer runterzieht, und er ignoriert (mal wieder!) meine Warnungen. Was man halt so macht, wenn man sich in der Klapse kennengelernt hat, unter Bekloppten.
Internet, ich stelle fest: Mir gehts gut.
Und mit dieser großartigen Erkenntnis verabschiede ich mich ins Bett, ich bin nämlich hundemüde vom Zuhause ankommen.
Gute Nacht, schlaft alle recht schön und träumt angenehme Dinge.
Ja, richtig: Ich bin endlich auf dem Weg der Besserung und seit gestern nicht mehr stationär in der Psychiatrie, sondern nur teilstationär.
Das heißt, ich habe kein Bett mehr in der Klinik, sondern schlafe zuhause, bin aber unter der Woche von morgens bis nachmittags in den Therapien.
Das Schlimmste habe ich hinter mir, nach dem Zusammenbruch am Wochenende waren die Tage danach recht zäh, aber es ging stetig aufwärts und meine Stimmung ist endlich so stabil, daß ich alleine zuhause sein kann, ohne daß was passiert. Außerdem bezahlt die Krankenkasse nicht länger, deswegen mußte ich eh teilstationär. Aber das paßt, denn es fühlt sich richtig an.
Die ersten 36 Stunden daheim waren recht faul, mit Computerspielen, Einkaufen, Schlafen und Frühstücken bzw. Kaffeetrinken. Das war schön.
Ich stresse mich jetzt nicht, sondern mache eins nach dem anderen.
Was ich noch so getan habe: Ich habe ein weiteres absurdes Talent entdeckt! Neben Stricken und Schmuck aus kleinen Glasperlen herstellen (ja, es gibt Fotos, wenns fertig ist!) habe ich nämlich zum ersten mal tätowiert!! Mit einer echten Tätowiermaschine!! Erst auf Synthetikhaut geübt und nach ca. zehn Minuten beschlossen, daß ich das gut genug kann, um mich selber zu tätowieren. Frei Hand, also ohne Entwurf oder Vorzeichnen. Auf dem Kopf, sozusagen, weil ich ja von oben auf meinen Fuß gekuckt habe. Spontan. Auf mein eigenes Fußgelenk. Tätowieren.
Ich weiß, ich bin vollkommen bescheuert, deswegen war ich doch in der Klapse, Internet, aber ich muß ganz ehrlich sagen: Es hat geklappt! Das Stechen war lustig und hat kaum wehgetan.
Sieht gut aus, heilt vorbildlich, ist ordnungsgemäß gestochen und man erkennt sogar, was es ist.
Eine kleine 12 nämlich, für 2012, das Jahr, in dem ich mich umbringen wollte, in dem ich zum ersten Mal in der Psychiatrie war, in dem ich mich vegan ernährt habe, in dem ich beschlossen habe, meine Promotion abzubrechen. Eine 12 mit einem Punkt dahinter, um mich daran zu erinnern, an diesen Full Stop in meinem Leben, an dem nichts mehr ging und nach dem hoffentlich alles anders wird.
Der Mensch, dem die Maschine gehört und der sie mir freundlicherweise ordnungsgemäß zusammengebaut und erklärt hat, meint übrigens, ich hätte auf jeden Fall Talent und sollte das auf jeden Fall weitermachen, als Hobby*. Und ich hab da Bock drauf, genauso wie aufs Stricken und aufs Schmuck machen - und meine Oberschenkel sind perfekt als Übungsfläche geeignet, weil ich so dicke Beine habe. Praktisch, das.
[*Er ist übrigens auch ein Mitpatient von mir und sehr lustig und recht verknallt in eine andere Mitpatientin - wir sind uns auf Anhieb sympathisch gewesen und hängen jetzt viel miteinander rum, ganz entspannt und ohne Gebalze. Wir sind zusammen 69 Jahre alt, das macht vier Fünfzehnjährige und ein neunjähriges Kind in zwei Körpern, das erklärt, wieso wir zusammen so vortrefflich albern sind. Einer von den Kontakten, von denen ich annehme und hoffe, daß sie auch im echten Leben Bestand haben. Der Mann kann übrigens auch piercen. Könnte ich ja auch mal lernen, eigentlich...]
Will jemand Fotos? Also vom Tattoo? Dann würde ich meinen Fuß mal ganz gelenkig in die Webcam halten und das auf Flickr hochladen...
Morgen ist Sonntag, da kommt hoffentlich der Löwe vorbei, in den ich wiederum ein ganz kleines heimliches Bißchen verschossen bin, weil er so strahlt, wenn er lacht, und mich zum Lachen bringt und da war, als es mir richtig beschissen ging und mich in den Arm genommen hat, und dann trinken wir hoffentlich literweise Kaffee und rauchen tausend Zigaretten und ich sage ihm (mal wieder!), was ich davon halte, daß er ständig bei seiner Exfrau zum Essen geht, obwohl ihn das immer runterzieht, und er ignoriert (mal wieder!) meine Warnungen. Was man halt so macht, wenn man sich in der Klapse kennengelernt hat, unter Bekloppten.
Internet, ich stelle fest: Mir gehts gut.
Und mit dieser großartigen Erkenntnis verabschiede ich mich ins Bett, ich bin nämlich hundemüde vom Zuhause ankommen.
Gute Nacht, schlaft alle recht schön und träumt angenehme Dinge.
smiri - 22. Apr, 00:24