Montag, 1. August 2005

Desaster Area 2005

Oh. Mein. Gott.

Das hier ist der Zenit allen Unglücks, sehr viel schlimmer kann es glaube ich nicht mehr kommen...

Nach zwei Wochen relativer Ruhe und dem Wissen und Vertrauen (unberechtigterweise, wie sich am Wochenende herausgestellt hat), daß wir es schaffen, daß es weitergehen wird, egal was passiert, nun das Fest am Wochenende.

Ich will nicht schreiben, was genau passiert ist, dafür tut es viel zu weh. Aber nur so viel: Ich bin noch nie so verletzt worden wie an diesem Wochenende. Ich habe gefragt, wieviel man kaputtmachen kann, bevor die Seele implodiert. Jetzt weiß ich es. Genau so viel. In mir ist endgültig was kaputt, mit Füßen getreten, drauf rumgetrampelt und draufgespuckt. Alles weg, was war. Nur noch Schmerz, beständiger, bodenloser. Ich muß hier weg, will nur noch hier raus. Weg von dem Elend, weg von den mitleidigen Gesichtern, weil alle wissen, was ich nicht schreiben will. Ich weiß es zwar, aber es kommt nicht an, trotz all dem Weh.

Nie mehr.

Alleine.

Nicht mehr.

Das alles sind Begriffe, die ich noch nicht glauben kann. Ich bin völlig überfordert mit der Situation. Sowas ist mir noch nie passiert, und mir ist schon Einiges passiert. Gerade zwei Wochen der relativen Ruhe oder zumindest des langsamen Aufbaus, Wiederaufbaus von Vertrauen, Nähe. Und dann das, hinterrücks und offensichtlich zugleich. Ich kann gar nicht beschreiben, wie ich mich fühle...außer: Es ging mir noch nie so schlecht wie jetzt. Smiri ist tot, the girl with the bambi eyes is dead. Und jeder weiß, wie und wann das passiert ist. Das macht es fast nur noch schlimmer, weil ich weiß, wer dabei war, wer was gesehen hat, wer was von wem mitbekommen und gehört hat. Und jeder versucht leise zu sein und lieb, weil alle wissen, was mit mir los ist. Und so werde ich nur noch mehr an das erinnert, was passiert ist. Ich kann nicht schlafen, nicht essen, nicht lesen. Es gibt nichts und niemanden, der mir helfen kann. Gerade jetzt, wo ich eh schon am Boden gelegen habe die letzten Tage. Noch eins drauf, noch eins in die Fresse, krönender Höhepunkt des Schmerzes, effektiv beigebracht, das Messer genau richtig angesetzt und umgedreht und gedreht und gedreht. Ich frage mich nicht mehr, warum. Es gibt kein warum. Nur Schmerzen. Nur Weinen. Nur ... Leere. Und Gespenster in der Leere, Gedanken und Erinnerungen und Bilder, die da sind und nicht weg wollen, die schreien und flüstern und fragen und rufen. Aber ich will das alles nicht hören, kann es nicht hören. Nicht begreifen. Nicht verarbeiten. Ich bin taub. I feel numb.

Will ich überhaupt noch irgendwas? Ich kann mir gerade jetzt, gerade hier nicht vorstellen, etwas vom Leben zu wollen, weil alles, was ich wollte, der Mensch, den ich wirklich wollte, mit ganzem Herzen wollte, weg ist. Nicht nur weg, einfach so, sondern mir vorher das Herz rausgerissen hat mit seiner Dummheit. Wobei Dummheit nicht reicht als Wort. Die, die es erfahren haben, sind sprachlos ob der völligen WasAuchImmerHeit der Situation, sind fassungslos, hilflos. Jeder würde gerne etwas tun, aber niemand weiß so genau, was. Weil man nichts tun kann. Ich auch nicht. Ich weiß nur, es wird sich etwas ändern müssen, sonst breche ich innerhalb der nächsten Wochen zusammen.

Es ist mal wieder Zeit, nach Taizé zu fahren. Ich werde fahren, und zwar alleine. Nicht für eine Woche, sondern für zwei. In die Stille, alleine mit mir, um herauszufinden, was von mir überhaupt noch übrig ist. Alles krampft sich zusammen, wenn ich an das denke, was passiert ist. Alles tut weh, wenn ich das Wochenende vor mir sehe. Wenn ich sehe, was ich gesehen habe und was mir berichtet wurde und mir vorstelle. Ich sterbe, jeden Tag ein Stück. Deshalb muß ich hier schleunigst weg. Ich habe mein Urvertrauen verloren, gestohlen bekommen, das Wesen meiner Seele verloren. Mein Wesen verloren. Mich verloren. Kann nicht mehr an Liebe, Vertrauen, Nähe glauben. Kann an nichts mehr glauben. Kann nicht mehr glauben, daß das, wofür ich lebe, sinnvoll ist. Weil mein übergroßes SmiriHerz mich ein ums andre Mal verletzlich macht. Weil mein Verständnis, mein Vertrauen in den andren mit Füßen getreten wird, ausgenutzt, benutzt wird. Weil es mich umbringt, jedes Mal ein Stück mehr.

Ich kann nicht mehr, echt nicht. Es fehlt nichts mehr zu meinem Unglück, aber ich bin noch nicht so weit, einzusehen, daß es nur noch aufwärts gehen kann. Ich sitze ganz unten am Grund des Lochs im Boden und kann noch nicht mal hochschauen, weil es so wehtut.

Es tut so weh.

Es tut so weh.

Es tut so weh.

Und auch hier wieder: Freunde, die ehrlich sind, die es gut mit mir meinen, die mich lieben, die zu mir halten. Ich danke Euch so sehr! Und hoffe, daß ich das, was Ihr mir gebt, irgendwann zurückgeben kann. Wenn ich wieder zu mir gekommen, bei mir angekommen, wenn ich wieder ich bin. Und damit auch da für Euch.

Ich will meine Liebe wiederfinden. Ich will wieder glauben können. An mich und auch an andere. An Gott. Liebe. Leben. An alles, was mir wichtig ist.


Bitte.
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