Ich fühle mich grad seltsam klein und verloren.

Wo bin ich, wenn nicht bei mir?

Frau Kennedy kann schreiben. Kein Zweifel. Mein zweites Buch (Neurscheinung in Deutschland) hat mich wieder tagelang beschäftigt, meine Stimmung regiert, mir Sätze ins Hirn gebrannt, mich nachdenken lassen.

Es geht um Liebe. Hört sich trivial an, aber wer mal was von ihr gelesen hat, weiß, daß diese Frau ihren Figuren alles zumutet, was schwierig, obskur, seltsam und wahnsinnig ist. So auch hier. Eine Frau, die sich selber als "ruhigen Menschen" bezeichnet (wozu ich persönlich eher extrem gefühlskalt sagen würde), verliebt sich. Widerspenstig, wider willen, nicht aus eigenem Antrieb. In einen Menschen, der aus seiner eigenen Zeit gefallen ist, sich in einer Welt wiederfindet, die nicht seine eigene ist und es nie sein wird.

"Ihr zärtlichstes Buch", heißt es im Klappentext. A.L. Kennedys Zärtlichkeit tut weh, schneidet ins Fleisch, dem Leser wie den Figuren, die sie erleben.

Das Buch ließ mich verletzt, aber froh zurück. Wie die Hauptfigur, verletzt, allein mit ihren Erinnerungen, aber irgendwie glücklich, weil sie erleben durfte, was Liebe ist.

Jetzt schwirren mir seltsame Gedanken im Kopf herum, die viel zu wirr und vage sind, um sie in Worte zu pressen.

Aber eines liegt mir noch auf der Seele, was mit dem heutigen blogeintrag von "Frau Gröner":http://www.ankegroener.de zu tun hat: Liest das hier überhaupt irgendjemand? Für wen blogge ich eigentlich wirklich? Würde ich behaupten "für mich", wäre das gelogen. Ich schreibe zwar auch für mich, aber doch hauptsächlich für Leute da draußen. Und ich merke, mir fehlt das feedback. Die Kommentare. Das Bewußtsein, daß es jemanden interessiert, was hier (nicht Tag für Tag, aber doch oft) steht, was mich bewegt, beschäftigt, interessiert. Exhibitionismus macht nur dann Spaß, wenn er auch gesehen wird...

Damit meine ich nicht, daß mich Leute, die mich sowieso kennen und sehen, im Alltag darauf ansprechen (das mag ich ja überhaupt nicht, wenn ich ehrlich bin). Sondern im Rahmen dieser Seite kommentieren. Ich schreibe im Netz für das Netz und möchte auch auf diesem Wege Rückmeldung bekommen. Ich möchte, daß das, was hier im blog steht, auch im blog bleibt. Und hier und nur hier rückgemeldet wird.

Smiris Welt, eben. Virtuell.